Washington - Im Zuge der Veröffentlichung vertraulicher Depeschen durch die Enthüllungsplattform Wikileaks hat der US-Botschafter in Mexiko, Carlos Pascual, seinen Rücktritt eingereicht. US-Außenministerin Hillary Clinton nannte Pascual am Samstag einen "Architekten und Anwalt der Beziehungen zwischen den USA und Mexiko" und erklärte, sie lasse ihn nur widerstrebend gehen. Er habe aber seinen Wunsch ausgedrückt, nach Washington zurückzukehren, um zu verhindern, dass die von Mexikos Präsident Felipe Calderon angesprochenen Fragen die Beziehungen belasten könnten.

Clinton nahm damit Bezug auf die Veröffentlichung von Depeschen der US-Botschaft in Mexiko durch Wikileaks, in denen Pascual geschrieben hatte, Mexikos Militärführung sei schlecht vorbereitet gewesen, als Calderon sie im Dezember 2006 in den Kampf gegen die Drogenkartelle schickte. "Es hat schweren Schaden angerichtet", sagte Calderon Anfang März bei einem Besuch in Washington der Zeitung "Washington Post". Auf die Frage, ob er das Vertrauen in Pascual verloren habe, sagte er: "Es ist schwer aufzubauen und leicht zu verlieren". Es wird angenommen, dass Calderon in einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama die Ablösung Pascuals angesprochen hat.

Wikileaks hatte Ende November mit der Veröffentlichung von 250.000 US-Botschaftsdepeschen begonnen und damit die US-Diplomatie blamiert. (APA)