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Der Kunstmarkt in China gilt seit langem als überhitzt und schon 2008 gingen Kritiker von einer Blase aus.

Foto: APA/EPA/Adrian Bradshaw

Peking - Chinas noch junge Börse für Kunstgegenstände hat den Handel mit zwei Top-Gemälden ausgesetzt, nachdem ihr Preis um 1.700 Prozent gestiegen war. Die Behörden hatten Angst, eine Blase könnte platzen und auch andere Werte mitreißen. Die Gemälde waren erst vor zwei Monaten zum Handel zugelassen worden. Mit dem Handelsstopp sollen "Investitionsrisiken vermindert und die Rechte der Investoren geschützt werden".

An Chinas Börsen wird mit unterschiedlichsten Waren gehandelt, große Preisausschläge kommen dabei häufig vor. Der Handel an den Börsen wird von Bürgern dominiert, die nur wenig Investitionsmöglichkeiten haben und für Sparguthaben geringe oder keine Zinsen erwarten können. In den vergangenen drei Jahren hat es in China für so unterschiedliche Produkte wie Knoblauch, Bohnen oder auf Ameisenbasis erzeugte Aphrodisiaka Ansturm auf Börsen gegeben.

Der Kunstmarkt in China gilt seit langem als überhitzt und schon 2008 gingen Kritiker von einer Blase aus. Aber der aktuelle Boom bei Aktien an Kunstobjekten ist neu. Die Kunstbörse in Tianjin, die erst im Jänner eröffnet wurde, nimmt Kunstobjekte auf und bietet den Investoren dann anteilige Eigentümerschaft. Die beiden Objekte, deren Handel nun ausgesetzt wurde, hießen "Roaring Yellow River" and "the Autumn in Fortress".

Neue Bilder und Diamant

Die Aktien von Roaring Yellow River waren zuletzt 17,2 Yuan (1,87 Euro) Wert, der Ausgabepreis war bei 1 Yuan gelegen. Damit erreichte das Werk des Malers Bai Gengyan einen Wert von 103 Mio. Yuan (11,18 Mio. Euro). Das ist fast 52 mal so viel wie der höchste Preis, den der Künstler jemals für ein Werk in einer öffentlichen Versteigerung erzielt hat.

Die Kunstbörse in Tianjin gibt aber nicht auf. Sie hat am 11. März sieben neue Bilder und einen Diamanten für den Handel zugelassen. Diese Objekte haben seither jeden Tag 15 Prozent an Wert zugelegt - das zulässige Maximum laut Börsenregeln. (APA/Reuters)