Moskau - Russland hat erstmals seit 1957 wieder die Jagd auf Eisbären erlaubt. Der Gouverneur der autonomen Region Tschukotka im äußersten Nordosten des Landes unterzeichnete am Donnerstag ein Dekret, das den indigenen Völkern die Tötung von 29 Tieren im Jahr erlaubt. Die Quote geht auf die Entscheidung einer US-russischen Kommission zurück, die im Juni beschlossen hatte, dass die indigenen Völker Alaskas und Tschukotkas gemeinsam 58 Eisbären erlegen dürfen.

Während in Alaska schon zuvor die Jagd erlaubt war, durften in Tschukotka, das den Eisbären im Wappen trägt, die Raubtiere seit 1957 nicht getötet werden. Bei Umweltschützern stößt die Quotenregelung auf Kritik. Der WWF-Experte Wladimir Krewer sagte, es sei noch zu früh, die Jagd auf die durch den Klimawandel bedrohten Tiere zu erlauben. Es gebe in Tschukotka keine Kontrollmöglichkeiten. Zudem würden bereits heute jährlich mindestens 30 Eisbären von Wilderern getötet. (APA)