Kairo - Aus dem Ägyptischen Museum in Kairo sind bei den Unruhen, die am 11. Februar zum Sturz von Präsident Hosni Mubarak geführt hatten, insgesamt 54 antike Kunstwerke gestohlen worden, berichteten ägyptische Zeitungen am Mittwoch unter Berufung auf den Chefkurator des Museums, Tarik al-Awady. Unter den fehlenden Exponaten sind zwei vergoldete hölzerne Statuen des Pharaos Tutanchamun.

Bisher hielt man die Verluste für niedriger. Der damalige Chef der Altertümer-Verwaltung, Zahi Hawass, hatte von acht verschwundenen Kunstgegenständen gesprochen, von denen vier wieder aufgetaucht seien. Hawass wurde vor zehn Tagen seiner Ämter enthoben.

Die fehlenden Exponate waren am 28. Jänner verschwunden, als Plünderer in das Museum eingedrungen waren. An jenem Tag waren die Sicherheitskräfte zunächst mit Schusswaffen gegen die Demonstranten am Tahrir-Platz vorgegangen und hatten sich dann überraschend völlig aus dem Straßenbild zurückgezogen. In der Folge zogen Plünderer und Kriminelle durch Kairo.

Das Ägyptische Museum, die bedeutendste Sammlung alter ägyptischer Kunst im Land, liegt unmittelbar am Tahrir-Platz. Nachdem bekanntgeworden war, dass Plünderer das Museum überfallen hatten, wurde es von Demonstranten und Militäreinheiten bewacht. (APA)