Wien - Eigentlich ist die neue Führung des Energieregulators E-Control längst fixiert - sowohl das neue Geschäftsführungs-Duo Walter Boltz und Martin Graf als auch die Mitglieder der Regulierungskommission, der früheren Energie-Control Kommission. Für diese Kommission sollen nun aber Wiener SPÖ-Kreise versuchen, den Energiebeauftragten des Landes Wien und Wienstrom-Aufsichtsrat, Andreas Eigenbauer, nachträglich hineinzureklamieren. Dies sorgt auch außerhalb der Strom-Branche für Aufregung, da dafür eine der beiden Frauen im Gremium auf ihren Sitz verzichten soll, wie es heißt.

Bei den beiden weiblichen Mitgliedern in der Regulierungskommission, auf die laut informierten Kreisen ein entsprechender Druck ausgeübt worden sein soll, handelt es sich um Gunda Kirchner von der Österreichischen Energieagentur und Dorothea Herzele von der Bundesarbeitskammer. Nicht nur im Spitzengremien der E-Wirtschaft, sondern auch bei der Industriellenvereinigung - die mit Erhard Fürst ebenfalls ein Mitglied in dem Gremium stellt - sorgt der Versuch jemanden hinauszumobben für Ärger, weil Eigenbauer nicht einmal unter den Ersatzmitgliedern aufscheint. Kirchner und Herzele sitzen selbst auf SP-Tickets, und Kirchner soll schon früher verwehrt worden sein, sich für den E-Control-"Chefposten" zu bewerben, da man Eigenbauer hineinhieven wollte; "Co" von Boltz wurde dann aber Graf.

Außer Kirchner, Herzele und Fürst sitzen in der Regulierungskommission auch Roland Kuras, Geschäftsführer der power solution GmbH, als einfaches Mitglied sowie Hofrat Wolfgang Schramm, Richter am Obersten Gerichtshof (OGH), als Vorsitzender.

Möglich wäre ein Wechsel in der Regulierungskommission schon, heißt es aus informierten Kreisen. An sich würde einem Hauptmitglied ein Ersatzmitglied nachrücken - das wäre etwa im Falle von Kirchner der Salzburger Ex-Landeshauptmann-Stellvertreter Othmar Raus. Sollten Änderungen vorgesehen sein, müssten sowohl das ordentliche Mitglied als auch das Ersatzmitglied ein Rücktrittsgesuch bei Bundeskanzler Werner Faymann einreichen (S), heißt es zum Procedere. (APA)