New York/London/Wien - Die weltweite Furcht vor den  Auswirkungen der Atomkatastrophe in Japan hat die Ölpreise am  Dienstag weiter auf Talfahrt geschickt. Im frühen Nachmittagshandel rutschte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 5,33 US-Dollar auf 108,34 Dollar. Gleichzeitig verbilligte sich ein Fass US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 4,12 Dollar auf 97,07 Dollar. Schon im frühen Handel waren die Preise kräftig gesunken. Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ging zurück.

Hauptgrund dafür ist nach Ansicht von Experten die drohende Ausweitung der Atom-Katastrophe in Japan und ein damit verbundener Rückgang der Ölnachfrage in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. "Noch immer stehen die Ölmärkte unter dem Eindruck der Meldungen aus Japan", hieß es bei der Commerzbank.

Die Entwicklung habe zur Folge, dass die Investoren derzeit kaum noch Risiken eingingen. Vor diesem Hintergrund dürften sich spekulative Anleger aus den Ölmärkten zurückziehen. Gleichzeitig würden aber die jüngsten Ereignisse in den Ölregionen des Nahen Ostens die Ölpreise vor einem noch stärkeren Preisrutsch bewahren. Der Einmarsch saudi-arabischer Truppen in den Nachbarstaat Bahrain, um auf Bitte der dortigen Regierung die Proteste niederschlagen zu helfen, habe für neue Unsicherheit bei den Investoren gesorgt.

Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder ebenfalls erneut deutlich gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 107,87 Dollar. Das waren 1,31 Dollar weniger als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (APA)