Weil es weder Fleisch noch Fisch verzehrt, darf ein Paar in Griechenland kein Kind adoptieren. Aus Sorge, das Kind könne nicht ausgewogen ernährt werden, untersagte die zuständige Behörde auf Kreta den Vegetariern eine Adoption, wie der Leiter des Sozialamtes in der Inselhauptstadt Heraklion, Spyros Epitropakis, am Donnerstag mitteilte.

"Wir haben die medizinische Fakultät der Universität von Kreta konsultiert, und diese sagte uns, dass zum Ernährungsplan von Kindern Fleisch und Fisch gehört", sagte Epitropakis. "Wir wollen niemanden diskriminieren, aber wir mussten das prüfen. Jetzt liegt der Fall bei den Justizbehörden." Das Paar will vor Gericht erreichen, dass die Entscheidung gekippt wird.

Der Mediziner, auf den sich die Behörde beruft, kritisierte die Ablehnung der Adoption. Solange die Vegetarier dem Kind nicht ihre Ernährungsweise aufzwängen, sehe er keine Probleme, sagte der Forscher Antonis Kafatos. Ein Kind müsse unter anderem Fisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte essen, Fleisch sei nicht das Wichtigste, fügte er hinzu. Der Fall soll am 16. März vor Gericht verhandelt werden. (APA)