Ein Paradebeispiel für die Nutzung des Fragments API ist die GMail-Anwendung von Honeycomb: Die Nachrichtenübersicht und die Vorschaufunktion sind zwei unterschiedliche "Fragmente", die für Tablets nebeneinander kombiniert werden.

Screenshot: Redaktion

Eine der wichtigsten neuen Funktion von Android 3.0 "Honeycomb" ist das sogenannte Fragments API, welches es ermöglicht Interfaces aus modularen Blöcken zusammenzusetzen. Wichtig ist dies vor allem deshalb, da man auf diesem Weg die Brücke zwischen Smartphone- und Tablet-UIs schlagen will. Während dann etwa auf einem Mobiltelefon nur ein solcher Block dargestellt wird, ist am Tablet üblicherweise der Platz gegeben, mehrere davon nebeneinander zu positionieren.

Beschränkung

Ein theoretisch also durchaus sinnvolles Konzept, in der Realität wird dessen Nützlichkeit aber von einem zentralen Problem erheblich eingeschränkt: Da das Fragments API dem aktuellen Android 3.0 vorbehalten ist, gibt es bisher wenig Anreiz für EntwicklerInnen dieses auch tatsächlich zu benutzen. Schließlich gibt es bislang noch gar keine Smartphone-Ausgabe von "Honeycomb".

Extern

Eine Problematik, der man sich bei Google durchaus bewusst ist, und für die man nun eine Lösung parat hat: Seit kurzem gibt es das Fragments API als eigenständige Bibliothek, die in Anwendungen integriert werden kann. Unterstützt wird hier Android ab der Version 1.6, es sollten also praktisch alle aktuell im Umlauf befindlichen Smartphones mit dem Google-Betriebssystem abgedeckt sein.

Fragmentierung

Mit dem Schritt stellt Google also sicher, dass AnwendungsentwicklerInnen nicht vollständig unterschiedliche User Interfaces für Tablet und Smartphones gestalten müssen. Auch zeigt man einen Weg vor, mit dem das viel diskutierte "Fragmentierungs-Problem" von Android zumindest ein stückweit in den Griff bekommen könnte: Durch extern erhältliche Kompatibilitätsbibliotheken wird es verlockender rasch Funktionen neuer Android-Versionen zum Einsatz zu bringen. Bisher zeigen sich die meisten EntwicklerInnen recht zögerlich in der Nutzung der Features der aktuellsten Releases von Googles Betriebssystem, dauert es doch meist mehrere Monate bis eine relevante Anzahl der NutzerInnen ein entsprechendes Firmware-Update bekommt und von den zusätzlichen Funktionen profitieren kann. (apo, derStandard.at, 07.03.11)