Wien - Hohe Wertberichtigungen in Rumänien und eine Firmenwertabschreibung in der Ukraine-Tochter haben die vorm Verkauf stehende Volksbank international (VBI) 2010 in die roten Zahlen gebracht.

Bei einem Vorsteuerergebnis von gerade noch 2 Mio. Euro (Vorjahr: 47,5 Mio. Euro) liegt das Ergebnis nach Steuern der VBI-Gruppe 2010 bei minus 21,8 Mio. Euro, berichtet VBI-Chef Friedhelm Boschert in der Sektorzeitschrift "cooperativ". Boschert bestätigte am Donnerstag diese vorläufigen Zahlen der APA, er spricht neben den Belastungen im Rumänien-Markt unter anderem von Einmaleffekten.

In der Zahl seien auch 7,7 Mio. Euro Bankensteuer in Ungarn sowie eine Firmenwertabschreibung an der Volksbank Ukraine in Höhe von 14,8 Mio. Euro enthalten. Außerdem habe es einmalige Belastungen aus der steuerlichen Herauslösung der Ostbankentochter aus der ÖVAG-Gruppe gegeben.

Den VBI-Verkaufsprozess störe dieser Verlust nicht, "man kauft ja nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft", meinte Boschert zur APA. Weiter äußert er sich nicht zum Stand des Verkaufsprozesses. Was die Marktpotenziale betreffe, so sei die VBI mit ihren zehn Banken in neun Ländern strategisch gut diversifiziert aufgestellt, sagt er in "cooperativ". Die VBI beschäftigte Ende des Jahres 5.362 Mitarbeiter (minus 2,2 Prozent) in 547 Filialen (minus 6 Prozent).

Rumänien belastet

In Rumänien habe man 2010 ein negatives Ergebnis von 36 Mio. Euro, so Boschert. Das belaste aufgrund der Größe dieser Banktochter freilich das VBI-Gruppenergebnis. Deshalb stehe man hier bei einem Vorsteuerergebnis von 2 Mio. Euro. Für den VBI-Vorstand "nicht zufriedenstellend, aber auch keine Katastrophe."

Hauptgrund waren die kräftig erhöhten Vorsorgen und Wertberichtigungen auf faule Kredite. Insgesamt habe die VBI 238 Mio. Euro neu dotiert, das waren 36,3 Prozent über dem schon hohen Vorjahreswert. Davon entfielen knapp zwei Drittel auf Rumänien.

Trete in Rumänien das prognostizierte Wachstum ein, dann komme man mit den Risikovorsorgen wieder deutlich herunter. Damit sollte für 2011 wieder ein Gewinn drin sein, so Boschert in dem Volksbanken-Medium. Er sei zuversichtlich, dass das für die gesamte VBI-Gruppe gelte. Das operative Ergebnis der VBI vor Risiko wird für 2010 mit 263,4 Mio. Euro beziffert, rund 8,1 Prozent mehr als im Jahr davor. (APA)