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Demo gegen die Ermordung Shabaz Bhatti in Lahore

Foto: epa/RAHAT DAR

Islamabad - Attentäter haben am Mittwoch den einzigen christlichen Minister in Pakistan erschossen. Nach Angaben der Polizei wurde der für Minderheiten zuständige Shabaz Bhatti am Mittwoch in der Nähe eines Marktes in Islamabad getötet. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Bhatti, der ein Kritiker des pakistanischen Blasphemie-Gesetzes war, sei ein Gotteslästerer gewesen, erklärte ein Sprecher der Islamisten. Die Bundesregierung verurteilte den Anschlag. Der Minister habe seinen Mut und seinen Einsatz für Harmonie zwischen den Religionsgemeinschaften mit dem Leben bezahlen müssen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Nach ersten Berichten sei der Minister von drei mit Kalaschnikow-Schnellfeuergewehren bewaffneten Männern getötet worden, erklärte die Polizei. Die Windschutzscheibe seines Autos wies mehrere Einschusslöcher auf. Den Sicherheitsbehörden zufolge war Bhatti nur mit seinem Fahrer unterwegs, obwohl ihm die Polizei zwei Personenschützer gestellt habe. Bhatti war der zweite führende pakistanische Politiker, der wegen seiner Kritik am Gesetz gegen Gotteslästerung ermordet wurde. Im Januar war deshalb ein Provinzgouverneur von einem Leibwächter umgebracht worden. (Reuters)