Der "Anfang" ist am 2. März.

Foto: dada-dada.tv

Die Seite versteht sich als "Hommage ans Buch".

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Nach sechs Monaten Vorbereitungszeit geht Eckers Seite online.

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Wien - Dietmar Eckers neues Projekt www.dada-dada.tv ging online. "Als Agentur haben wir eine Mitverantwortung", erklärte der Eigentümer von Ecker & Partner bei der Präsentation am Dienstag. Der öffentliche Diskurs gleite immer mehr in Richtung Oberflächlichkeiten ab, kritisiert Ecker. Mit dada-dada.tv will er gegensteuern: "In Österreich gibt es eine große Gruppe an klugen Menschen, die etwas zu sagen haben."

Im Mittelpunkt stehen Wörter und Begriffe, erläutert er das Konzept. Wörter, die wir täglich verwenden, wie etwa: "Anfang, Hass, Betrug, Dummheit oder Macht." In Anlehnung an die dadaistische Vorstellung vom Wort, so der Initiator: "Frei von Vorurteilen und machtpolitischen Imperativen." Jede Woche soll ein Wort aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet - und in einen anderen Kontext gestellt werden.

Texte in Szene gesetzt

Im Spannungsbogen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst sei das Portal angesiedelt, so Ecker, der mit dada-dada.tv auch Journalisten eine Plattform geben will. Im Kasten sind zum Beispiel Gespräche mit Falter-Redakteur Florian Klenk oder Krone-Innenpolitiker Claus Pandi. Dazu werden bekannte, aber auch "überhörte" literarische Texte von jungen Schauspielern in Szene gesetzt, heißt es. In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien präsentiert Museumsdirektorin Sabine Haag ein Bild, dessen Geschichte, Thema oder Künstler in einem Zusammenhang mit dem jeweiligen Wort stehen.

Die Seite soll eine "Hommage an das Buch" sein, sagt Ecker. Neben der buchähnlichen Struktur gebe es zu jedem Gespräch noch weiterführende Literatur. Die Interviews selbst dauern in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten, "es geht nicht um dem kurzfristigen Sager", so der Betreiber, der für die Betreuung der Seite ein dreiköpfiges Team zur Verfügung hat.

Keine Werbung oder Gebühren

dada-dada.tv soll keine Konkurrenz zu bestehenden Medien sein. "Etwas Vergleichbares existiert in dieser Form noch nicht." Finanziert wird die Seite privat, betont er: "Von mir." Der Zugang ist kostenlos, Werbeeinschaltungen sind vorerst keine geplant. Ein wöchentlicher Newsletter informiert über das aktuelle Programm.

Der Agenturinhaber spricht von einem "Herzensprojekt", das für ihn eine Art "Entschleunigung" darstellt: "Fast wie eine Psychotherapie." Die Zielsetzung definiert er folgendermaßen: "Wenn es tausend Leute anschauen, ist es schon ein Erfolg". Man sei weder Quoten noch der Werbeindustrie verpflichtet. Vorerst stehe im Vordergrund, sich zu etablieren, so Ecker: "Nach rund einem Jahr werden wir sehen, wie es weitergeht."

Ein Ausbau sei ebenso möglich wie eine Weiterfinanzierung mit Partnern oder eine Kooperation mit TV-Sendern. "Die ursprüngliche Idee ist aber nicht, es ökonomisch zu vewerten."

"Anfang" zu Beginn

Zum Start von dada-dada.tv geht es um das Wort "Anfang". Zu Wort kommen Oliver Rathkolb, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte an der Universität Wien, Florian Klenk, stellv. Chefredakteur des "Falter", die neue Generaldirektorin von IBM Österreich, Tatjana Oppitz, der Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, Christoph Badelt, der ehemaligen Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK), Peter Noever und der Generaldirektor des Naturhistorischen Museums, Christian Koeberl. (om)