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Ötzi in echt mit filzigem Bart und fetziger Fellhose.

Foto: APA/PARIGGER

Bozen - Zumindest in Sachen Barttracht und Frisur weist er gewisse Ähnlichkeiten mit Jeff Bridges' doch nicht Oscar-gewürdigten Verkörperung des Marshalls im Western True Grit auf: Die Rede ist vom dreidimensionalen Ötzi-Nachbau, den die niederländischen Experten Alfons und Adrie Kennis auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Daten angefertigt haben.

Die lebensgroße (also 160 cm große) Figur aus Kunststoff ist das Herz- und Prunkstück einer neuen Sonderschau, die am Montag im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen eröffnet wurde. Auf 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche und insgesamt vier Etagen zeigt sie nicht nur den aktuellen Forschungsstand, sondern auch Kurioses und Absurdes rund um den 5300 Jahre alten Mann aus dem Eis.

Viel Raum nimmt die gerade fertig gestellte Entschlüsselung der Ötzi-DNA ein, die im April veröffentlicht werden soll. Die Zwischenergebnisse der Genom-Analysen flossen aber auch schon in die Kunststoff-Rekonstruktion ein: So etwa lässt sich ziemlich sicher sagen, dass Ötzis Augenfarbe braun und nicht blau gewesen sei. Ötzis Mütze wiederum war wohl aus Wolfsfell und nicht aus Bärenfell, wie man ursprünglich annahm. (APA, tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 01.03.2011)