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Gerüchtemacher haben das Nachsehen: Natalie Portman (29).

Foto: REUTERS/Mike Blake

Gerüchte sagen in der Regel eine Menge über den Status von Schauspielern aus. Von Natalie Portman hieß es noch kürzlich, sie werde diesen Sommer sowohl im neuen Superman wie auch im neuen Batman vor der Kamera stehen.

Aber daraus wird nichts. Die im Moment wohl begehrteste amerikanische Schauspielerin ist schwanger, das Kind wird in diesem Frühling erwartet, danach gibt es erst einmal eine kleine Babypause. Den Oscar für ihre Rolle in Darren Aronofskys Black Swan kann Natalie Portman dann gleich auf den Familienaltar stellen, denn sie hat ihren Lebensgefährten, den Vater des gemeinsamen Kinds, beim Drehen kennengelernt. Der Tänzer und Choreograf Benjamin Millepied brachte ihr die Ballettkunst wieder bei, die sie schon als Kind geübt hatte.

Aus der intensiven Beschäftigung wurde Liebe, und die sonst in privaten Dingen zurückhaltende Natalie Portman lässt dieses Mal auch die Öffentlichkeit an ihrem Glück teilhaben. Dass sie es bisher geschafft hat, eine relativ geschützte Existenz zu leben, hat auch mit ihren Eltern zu tun: Avner und Shelley Hershlag gaben ihrer Tochter einen sicheren, auch intellektuellen Halt im Leben - und eine doppelte Staatsbürgerschaft. Portman hat einen amerikanischen und einen israelischen Pass, und bis heute fühlt sie sich in erster Linie als Bürgerin ihrer Geburtsstadt Jerusalem.

1994 bekam sie nach ersten Theatererfahrungen die Chance, in Luc Bessons Léon - Der Profi die Rolle der zwölfjährigen Mathilda zu spielen, die sich einen Berufskiller als Ersatzvater aussucht. Nach dem Lolita-Appeal dieser Rolle war es gar nicht so einfach, die richtige nächste Karriereentscheidung zu treffen, aber Portman hatte nach einigen kleineren Auftritten das Glück, für die Padmé Amidala in der zweiten (innerchronologisch ersten) Star Wars-Trilogie besetzt zu werden.

Damit war sie zwar als Teenageridol für ein paar Jahre festgelegt, sie hatte nun aber auch jene Popularitätsgrundlage gelegt, auf die sie durch kluge Entscheidungen aufbauen konnte. Ihre Rolle in Black Swan ist nicht zuletzt auch eine Allegorie auf das (sexuelle wie künstlerische) Erwachsenwerden, das mit dem Oscar und mit der Schwangerschaft nun doppelt besiegelt worden ist. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag am 9. Juni dieses Jahres hat die sozial engagierte, seit einiger Zeit auch dezidierte Veganerin Natalie Portman schon so viel erlebt, dass die Gerüchtemacher meistens das Nachsehen haben. (Bert Rebhandl, DER STANDARD - Printausgabe, 1. März 2011)