Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Das von den heimischen Verlegern vielbeschworene Gefälle bei Inseraten von Politik und staatsnahen Betrieben zeigt sich bei genauerer Betrachtung der Daten recht deutlich. Wie der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) erhoben hat, machen diese Anzeigen vor allem bei beiden Wiener Gratismedien "Heute" und die Tageszeitung "Österreich" einen besonders hohen Anteil am Gesamtaufkommen aus. Die in dem Zusammenhang ebenfalls immer wieder genannte "Kronen Zeitung" liegt jedoch nur leicht über dem Schnitt.

Der VÖZ hat Bruttowerte aus dem Jahr 2009 miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass das Aufkommen von Inseraten aus Politik und politiknahen Unternehmen am Gesamtanzeigenvolumen der heimischen Tageszeitungen im Schnitt zwölf Prozent ausmachte. Deutlich darunter lag der Anteil der Polit-Anzeigen etwa bei "Presse", "Kleiner Zeitung" und "Kurier", die jeweils neun Prozent ihres Brutto-Anzeigenvolumens aus dem Bereich Politik/politiknahe Unternehmen lukrierten. Beim STANDARD lag der Anteil nur bei sieben Prozent.

Leicht über dem Schnitt bewegte sich mit 13 Prozent die "Kronen Zeitung". Die Tageszeitung "Österreich" kam auf einen Anteil politischer und politiknaher Brutto-Schaltungen von 19 Prozent, der Spitzenreiter "Heute" gar auf 28 Prozent. Nicht enthalten sind in den Berechnungen Werbeaufwendungen im Bereich Medien und "Eigenwerbung". Auch Zahlungen in Form von "Druckkostenbeiträgen", etwa für PR-Strecken, wurden nicht berücksichtigt.

Insgesamt werden nach Branchenschätzungen jährlich rund 95 Mio. Euro von Gebietskörperschaften und staatsnahen Betrieben für Anzeigenschaltungen ausgegeben. Die offizielle Presseförderung machte 2010 demgegenüber nur rund 12,8 Mio. Euro aus. (APA)