Muammar Gaddafi, der Irre von Tripolis, versuchte sich bis zuletzt mit brutaler Gewalt an der Macht zu halten. "Und die Welt schaut zu", rufen da viele anklagend. Ein bisschen wundere ich mich da manchmal, weil dieser Ruf, der Westen müsse eingreifen, oft auch von jenen kommt, die in anderen Fällen nicht müde werden, die kriegsgeilen Amerikaner oder einen angeblichen neuen deutschen Militarismus zu geißeln. Als die Welt einmal so etwas eben nicht zugelassen hat, vor 12 Jahren im Kosovo, als die Nato die serbischen Truppen bombardiert hat und dann einmarschiert ist in dem Land, da hieß es dann schnell: völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Jetzt führen die Krieg, der Clinton, der Schröder, sogar der Joschka Fischer und seine deutschen Grünen. Hieß es damals und heißt es seither. Und wenn sie nicht Krieg geführt hätten, hätten die selben Leute mit pathetischem Tremolo in der Stimme gesagt: Und die Welt schaut zu! Also fragen wir einmal systematisch: Wie kann man einem Diktator in den Arm fallen, wenn der sich einmal dazu entschlossen hat, schnell noch ein apokalyptisches Inferno anzurichten? Welche Möglichkeiten haben dann die westlichen Demokratien? Und welche Möglichkeiten sollten genützt werden?