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Nach Zigarettenmarken betrachtet war Marlboro aus dem Hause Philip Morris mit einem Anteil von 23 Prozent 2010  die gefragteste Marke der Österreicher.

Foto: AP/Paul Sakuma

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Grafik: APA

Wien - Der US-Tabakkonzern Philip Morris hat den ehemaligen Monopolisten Austria Tabak (nunmehr Japan Tobacco International/JTI) 2010 endgültig vom Thron gestoßen: Während Philip Morris in Österreich auf einen Marktanteil von 35,5 Prozent kam, musste sich Austria Tabak mit 34,5 Prozent geschlagen geben, geht aus aktuellen Zahlen des Marktforschers AC Nielsen hervor. 2009 lieferten sich die Hersteller noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze, Philip Morris überragte die zur japanischen JTI gehörende Austria Tabak mit 35,5 Prozent um lediglich 0,3 Prozentpunkte.

Bei der Austria Tabak/JTI will man sich dennoch nicht so einfach auf den zweiten Platz verweisen lassen: "Am Gesamttabakmarkt (inklusive Wuzeltabak, Anm.) sind wir nach wie vor vorne", betonte Sprecher Walter Sattlberger. Dass JTI am Zigarettenmarkt Anteile verloren habe, liege daran, dass die Preise quasi durch die Bank um 20 Cent angehoben wurden, während andere Hersteller zum Teil nicht so stark erhöht hätten.

Die meisten Marktanteile dazu gewonnen hat 2010 der britische Produzent Imperial Tobacco (von 16,6 auf 17,5 Prozent). British American Tobacco (BAT) legte leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent zu. Der deutsche Erzeuger Von Eicken, hierzulande die Nummer 5 am Markt, verlor 0,4 Prozentpunkte und "beherrschte" 2,4 Prozent des österreichischen Marktes. Alle übrigen in Österreich vertretenen Hersteller, wie unter anderem M-Tabak oder Continental Tobacco, stellten zusammen einen Anteil von 0,8 Prozent.

Chesterfield holt auf

Nach Zigarettenmarken betrachtet war Marlboro aus dem Hause Philip Morris mit einem Anteil von 23 Prozent zwar auch im vergangenen Jahr die gefragteste Marke der Österreicher, hat aber im Vergleich zu 2009 (24,5 Prozent) deutlich Federn lassen müssen. Die am schnellsten wachsende Marke des US-Konzerns ist Chesterfield: 2010 belegte sie mit 9,5 Prozent (2009: 7,9 Prozent) den dritten Platz unter den Top-10 Marken in Österreich. Stark zugelegt von 7,4 auf 8,4 Prozent hat die Preiseinstiegsmarke JPS des britischen Erzeugers Imperial Tobacco.

Zu den größten Verlierern unter den Top-10 zählten neben Marlboro die Austria-Tabak-Marken Memphis (-0,9 Prozentpunkte auf 14,2 Prozent) und Meine Sorte (-0,7 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent). Die Austria-Tabak-Mutter JTI setzt auf globale Marken wie Camel, Winston oder Benson & Hedges und pusht diese stark, sehr zulasten der alten AT-Marken Memphis und Meine Sorte. Vor gut zehn Jahren kam Memphis noch auf einen Anteil von fast 30 Prozent.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Anteile heuer verschieben werden. Aufgrund der höheren Tabaksteuer haben die Produzenten die Preise im Jänner im Schnitt um 15 bis 20 Cent pro Packung erhöht, im Juli stehen dann noch einmal Erhöhungen um fünf bis zehnCent an. (APA)