Trotz der blutigen Unruhen lehnt die Nato ein militärisches Eingreifen in dem nordafrikanischen Land ab. Das Verteidigungsbündnis habe nicht die Absicht, in Libyen zu intervenieren, sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Donnerstag bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Nordatlantikpakt habe auch keine derartige Anfrage erhalten. "In jedem Fall sollte so eine Aktion auf einem klaren Mandat der Vereinten Nationen beruhen" , sagte Rasmussen. Kubas ehemaliger Staatschef Fidel Castro hatte behauptet, die USA wollten die Nato dazu bringen, in Libyen einzumarschieren, um ihre Ölinteressen zu verteidigen.

Auch Frankreich lehnte eine Militärintervention ab: "Es gibt kein militärisches Eingreifen" , sagte der französische Außenminister Alain Juppé. "Aber eine Stärkung von möglichen Sanktionen jeder Art und insbesondere diejenige einer Flugverbotszone, verdienen es, geprüft zu werden."

Der amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates hatte am Mittwoch gesagt, dass Frankreich und Italien am besten dazu geeignet wären, ein Flugverbot über dem libyschen Luftraum durchzusetzen. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 25.2.2011)