Budapest - Die ungarischen Banken haben 2010 wegen der überraschend auf drei Jahre befristet eingeführten Bankenabgabe kaum mehr Profite gemacht. Nach vorläufigen Zahlen der ungarischen Finanzmarktaufsicht PSZAF betrug der Nettogewinn des gesamten Sektors im Vorjahr 38,5 Mrd. Forint (141 Mio. Euro), im Krisenjahr 2009 waren es noch 209,1 Mrd. Forint. Laut PSZAF stieg die Steuerbelastung der Banken von 84,3 Mrd. Forint (2009) auf 343,2 Mrd. Forint (2010), aber auch der Vorsteuergewinn fiel im Jahresvergleich um 76,3 Prozent auf 58,2 Mrd. Forint, berichtet die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Die Verluste im Kreditgeschäft bzw. die Risikoreserven der Banken sind 2010 um 15 Prozent auf 350,5 Mrd. Forint gesunken. Allerdings ist die Rate der faulen Kredite (Non Performing Loans) im Vorjahr im Ansteigen - von 6,3 Prozent Ende des ersten Quartals 2010 auf 8,1 Prozent am Ende des vierten Quartals. Die Bilanzsumme des Bankensektors betrug per 31. Dezember 2010 28.157,3 Mrd. Forint, ein Rückgang um 2,9 Prozent.

Die Einführung der Bankensteuer in Ungarn hatte zu heftiger Kritik seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und ausländischer Mutter-Banken geführt. Die in Ungarn vertretenen Austro-Banken sprachen von "großen Belastungen" durch die Bankenabgabe, die 0,45 Prozent der Bilanzsumme beträgt. (APA)