Oslo - Bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oslo werden erstmals bei einem Großereignis Tests auf Eigenblutdoping durchgeführt. Der Nachweis erfolgt auf indirektem Weg durch Plastikrückstände der Blutbeutel. Der Test ist laut seinem Entwickler "absolut wasserdicht", wird aber von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) noch nicht anerkannt. Der Ski-Weltverband (FIS) lässt Blutproben aus Oslo in Köln untersuchen und wird überführte Athleten auch sanktionieren.

Eine dann mögliche Berufung vor dem obersten Sportgericht käme dem Anti-Doping-Experten der FIS, Rasmus Damsgaard, gerade recht. "Darauf würde ich mich freuen", erklärte der Däne. Dann könnte auch so ein Fall ausjudiziert werden. Und Damsgaard ist sicher, dass die Beweisführung vor dem CAS in Lausanne Bestand haben würde.

Die FIS ist einer von derzeit nur drei Verbänden, die Athleten ohne positiven Test und nur aufgrund von auffälligen Blutprofilen bestrafen würde, wie es der WADA-Code eigentlich allen Verbänden vorschreibt. Doch bei manchen, etwa im Schwimmen, sind noch nicht einmal Blutkontrollen bei Großereignissen die Regel. Der Rad-Weltverband und die internationale Eislauf-Union haben bereits Sperren aufgrund von Blutprofilen verhängt, im Skisport gab es bisher keinen derartigen Fall.

Nach Worten von Damsgaard hat die FIS ihr Testsystem im Langlauf und der Nordischen Kombination seit vergangenem Mai neu angepasst. So werden außerhalb der Wettkämpfe die bisherigen Sieger getestet und auch eine Gruppe "besonderer" Athleten. Denen wird im Zuge von "intelligentem Testen" besondere Aufmerksamkeit zuteil.

Vor WM-Beginn müssen sich alle Langläufer und Kombinierer Bluttests unterziehen, nach den Bewerben müssen die jeweils ersten Vier und zwei weitere Urinproben abgeben. Das ergibt eine Gesamtzahl von rund 550 Tests durch die FIS in Oslo. (APA)