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Gingerbread ist das: Android 2.3 nun auch endlich für das Nexus One, plus ein Update für das Nexus S.

Foto: Archiv

Waren Nexus-One-Besitzer bislang gewohnt, recht flott nach der Vorstellung einer neuen Android-Version das entsprechende Update in Händen zu halten, hat sich Google dieses Mal etwas länger Zeit gelassen: Rund zwei Monate nach dem Verkaufsstart des - von Haus aus mit Android 2.3 ausgelieferten - Nexus S bekommt nun aber auch endlich dessen Vorgänger eine entsprechende Aktualisierung verpasst, dies verkündet Google über einen seiner offiziellen Twitter-Accounts.

Android 2.3.3

Parallel dazu wird auch das Nexus S gleich ein weiteres mal aktualisiert, so dass beide Google Smartphones nun offiziell bei Android 2.3.3 angekommen sind. Dieses bietet gegenüber früheren Gingerbread-Releases einige kleinere neue Funktionen und frische APIs für EntwicklerInnen. Allen voran deutlich erweiterte Möglichkeiten für Near-Field-Communication, so können NFC-Tags nun auch geschrieben werden, auch der einfache Austausch von Informationen zwischen zwei Smartphones wird so ermöglicht.

Vermischte Kleinigkeiten

Dazu kommen noch einige neue APIs in den Bereichen Grafik, Media Framework und Spracherkennung, wodurch auch der API-Level der Geräte durch das Update auf die Version 10 erhöht wird. Zudem wurden einige Fehler aus früheren Android 2.3.x-Versionen beseitigt worden sein, etwa unbeabsichtigte Neustarts des Geräts, wie sie von manchen NutzerInnen berichtet wurden.

Gingerbread

Während die NFC-Funktionen - aufgrund der Hardwareausstattung - dem Nexus S vorbehalten sind, können sich Nexus-One-NutzerInnen allgemein über das erste Gingerbread-Update freuen. Dieses bringt ihnen unter anderem einen überarbeiteten Look des Systems und eine weiter gesteigerte Performance. Zudem gibt es Verbesserungen beim Power-Management, so werden im Hintergrund zu lange aktive - und Strom verbrauchende - Anwendungen nun schneller geschlossen als bisher. Auch das Interface mit dem die NutzerInnen den Akkuverbrauch einsehen können wurde erweitert, das Beenden einzelner Apps erleichtert.

Texteingabe

Dazu kommt in Gingerbread noch eine Neugestaltung des Bereichs Copy & Paste, die vor allem das zielgenaue Auswählen von einzelnen Textpassagen erleichtern soll. Außerdem wurde die On-Screen-Tastatur deutlich aufgeräumt und es gibt nun einen eigenen Download-Manager.

Facebook

Dem Nexus S "vorbehalten" ist hingegen eine Änderung, die wohl nicht überall für Begeisterung sorgen wird: Mit der Aktualisierung entfernt Google die Möglichkeit das eigene Adressbuch mit den Facebook-Kontakten zu verbinden. In einer Stellungnahme von Google heißt es dazu, dass man sich zu diesem Schritt entschieden habe, da Facebook es nicht ermögliche, die bei dem Service vorhandenen Kontakte zu exportieren. Insofern würde eine solche Funktionen einen falschen Eindruck von Daten-Portabilität vermitteln, wie sie in diesem Fall einfach nicht gegeben sei.

Problematik

Dabei handelt es sich um die Fortsetzung eines schon länger schwelenden Konflikts zwischen Google und Facebook. Denn während das soziale Netzwerk sehr offensiv die NutzerInnen dazu verleitet ihre Kontaktinformationen von anderen Services zu importieren, verhindert man den Tausch in die andere Richtung - eine Art "Datensilo". Etwa das Google sauer aufstößt, auch weil man selbst sehr offensiv auf eine "Data Liberation"-Strategie setzt, mit der die NutzerInnen selbst über ihre Daten entscheiden können sollen. Offen bleibt natürlich, warum man diese Änderung dann nicht auch gleich für das Nexus One vorgenommen hat, zumindest verweist man aber darauf, dass der Facebook-Bann aus dem Adressbuch auch für künftige "Lead Devices" (also von Google selbst zusammengestellten Geräte) gelten soll.

Verfügbarkeit

Das Android-2.3.3-Update wird wie gewohnt "Over-the-Air" an die betroffenen Smartphones gepusht, die Auslieferung erfolgt dabei gestaffelt über einige Wochen hinweg. Allerdings ist wohl davon auszugehen, dass die Links zu den Update-Paketen schon bald entdeckt werden, womit besonders ungeduldige Naturen die Aktualisierung auch manuell einspielen können.

Update, 12:40

Wie man bei Engadget aufgespürt hat, versteckt sich im Android 2.3.3-Update noch eine kleine weitere Überraschung: So unterstützt Googles Betriebssystem nun auch das freie Video-Format WebM, dies geht aus der Liste der unterstützten Medienformate hervor. WebM wurde vergangenen Mai von Google vorgestellt und kombiniert das Video-Codec VP8 mit Ogg-Vorbis-Audio. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 23.02.11)

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