Die Bundesheer-Maschine im Anflug auf Tripolis

Foto: Bundeshher

Familie beim Aussteigen

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Das Bundesheer hat am gestrigen Montagabend mit Verspätung eine erste Gruppe von EU-Bürgern aus Tripolis evakuiert. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, kurz nach Mitternacht auf Anfrage der APA mitteilte, war die Militärmaschine vom Typ "Hercules" um 23.40 Uhr plangemäß auf dem Inselstaat im Mittelmeer gelandet. An Bord waren den Angaben zufolge 62 Personen, darunter neun Österreicher und sieben Kinder. Auch Deutsche, Franzosen und Niederländer wurden ausgeflogen.

Für die betroffenen Personen seien vom Außenministerium Unterkünfte auf Malta organisiert worden, erklärte Bauer, am Dienstag würden dann die Reisen in die jeweiligen Heimatländer in Angriff genommen werden. Die Maschine hätte eigentlich schon um 18.30 Uhr abheben und nach rund einer Stunde Flugzeit auf Malta landen sollen, doch hatte sich am frühen Abend nur ein "Bruchteil" der Passagiere am Flughafen eingefunden.

Die "Hercules"-Maschine musste daher stundenlang auf Fluggäste warten. Zwischenzeitig gab es sogar Berichte über eine Sperre des Luftraums. Am späten Montagabend berichtete Bauer dann der APA, die Passagiere würden nicht zur Maschine vorgelassen. Das Flugzeug war nach Malta verlegt worden, um rasche Evakuierungsflüge zu ermöglichen.

Am Dienstagvormittag soll seitens des Krisenstabes im Außenministerium in Kooperation mit dem Bundesheer eruiert werden, wo es in Libyen "Bedarf gebe", sagte Bauer. "Die Frage ist, wo befinden sich Österreicher oder andere EU-Bürger, die wir rausholen sollen." Es sei durchaus denkbar, dass neben Tripolis auch weitere libysche Flughäfen angeflogen werden könnten. "Wir fliegen dorthin, wo es notwendig ist", so der Sprecher.

Es stehe auch bereits eine zweite Besatzung auf Malta zur Verfügung, sodass mehrere Flüge stattfinden könnten, ohne die vorgeschriebenen Ruhezeiten zu verletzen. Bei dringendem Bedarf könnte auch noch eine weitere Bundesheer-Maschine, die sich in der Nacht auf Dienstag noch in Österreich befand, nach Malta verlegt und von dort aus zum Einsatz kommen. (APA/Reuters)