Bei Kanal Wien herrscht Rotationsprinzip: Fahrer, Sicherer und die Arbeiter unter der Erde wechseln sich im Wochentakt ab, bei der Reinigung des 2.400 Kilometer langen Wiener Kanalnetzes.

Foto: blei/derStandard.at

Die sieben Kilo schweren Stiefel sind bei der Arbeit unter der Erde Voraussetzung. Die Kollegen, die oben sichern, tragen leichtere Stiefel.

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Um die schweren Stiefel optimal auszufüllen, werden mit Hilfe einer eigenen Technik "Fetzen" um die Füße gewickelt.

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Auch Schlosser, Schuster und Maurer halten den Betrieb am Laufen. Chemiker, wie Christine Yilmaz, führen regelmäßig Kontrollen durch. 3.000 Firmen sind dafür in einer Datenbank aufgelistet.

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Im Durchschnitt wird jeder Kanal ein bis zwei Mal im Jahr gesäubert.

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Zunächst wird dafür die Straße in Fahrtrichtung gesichert und der Kanal geöffnet.

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Die Sicherung besteht beim Abstieg in den Kanal aus einem dreibeinigen circa mannshohen Gerüst, an dem Sicherheitsseile befestigt werden.

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Vor dem Abstieg werden die Abgase gemessen. Falls die Werte nicht stimmen, wird mit Atemschutz gearbeitet oder zunächst der Schaden behoben.

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In Wien sind in erster Linie lärmarme und schallgedämmte Hochdruckwagen im Einsatz. Düsen auf einem Schlauchkopf spülen das Wasser mit hohem Druck in die Kanäle. Dadurch werden Ablagerungen gelockert, die dann händisch oder mit dem "Supersauger" entfernt werden.

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Der "Supersauger" ermöglicht das Aufsaugen von Feststoffen in großen Mengen und aus großen Tiefen.

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Bei dem Einsatz werden unterschiedliche Schläuche aneinander befestigt und das Gewicht mit einem Kran abgesichert.

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Trotz moderner Geräte hat eine händische Entfernung des Materials rein praktische Gründe: In enge Gassen kann der große Wagen mit den Supersaugern gar nicht hineinfahren. Die Koordination der Kanalräumer funktioniert bei der Arbeit über Zuruf.

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Die Linse der Kamera beschlägt sofort, da die Luftfeuchtigkeit im Kanal hoch ist. Besonders reizvolle Fotomotive lassen sich dort aber ohnehin nicht finden.

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Welche Reinigungsmethode auch angewendet wird - am Ende landet das Material im sogenannten Schotterfang und wird dort entfernt.

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Dafür müssen die Männer in den großen Sammelkanal hinab steigen.

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Dort lockern sie das Material mit zehn Zentimeter langen Metalkrallen. Bei dem Aufwühlen des Kanalschutts kommt es zu besonders unangenehmen Geruchsentwicklungen. Atmen durch den Mund hilft und nach einigen Minuten gewöhnt man sich an den intensiven Geruch.

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Im Kanal sollte man auf seine Bewegungen achten. Die Arbeiter erzählen von einem Fernseh-Team, dessen Techniker "den Schritt zuviel" gemacht hat und in den stinkenden, 1,40 Meter tiefen Schotterfang stürzte. (Julia Schilly, derStandard.at, 23. Februar 2011)

>>>Zur Reportage: Helden unter Tage

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