Wien - Die Arbeitsmarktöffnung für die Bürger der neuen EU-Mitgliedstaaten am 1. Mai 2011 wird von den Österreichern offenbar gelassener gesehen als vermutet: Nur 8 Prozent haben Angst um ihren Arbeitsplatz, die große Mehrheit von fast 90 Prozent plagen aber "keine Arbeitsplatzsorgen", geht aus einer Umfrage im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hervor. ÖGfE-Leiter Paul Schmidt fordert eine "Entdramatisierung der öffentlichen Diskussion", Panikmache sei fehl am Platz, heißt es in einer Aussendung der Gesellschaft am heutigen Montag.

Allerdings rechnet knapp die Hälfte der Befragten mit einem "starken Zuzug" nach Österreich. Gleichzeitig erwarten sich 49 Prozent der rund 1.000 Befragten, dass die illegale Beschäftigung zurückgeht, wenn Personen etwa aus Tschechien, Ungarn und der Slowakei legal in Österreich arbeiten dürfen, während hingegen 42 Prozent diese Ansicht nicht teilen. Positiv werde etwa das von der Bundesregierung "zur Beschlussfassung vorliegende Lohndumpinggesetz sowie verstärkte Kontrolle zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung" aufgenommen, so Schmidt weiter.

Die siebenjährige Übergangsfrist für die EU-Mitgliedstaaten, die am 1. Mai 2004 der Union beigetreten sind, wurde von 71 Prozent der Befragten begrüßt. Drei Viertel meinen, dass die Abschottung des Arbeitsmarktes auch für Bulgaren und Rumänen voll bis 2013 ausgeschöpft werden sollte.

Rund die Hälfte der österreichischen Jugendlichen bis 25 Jahre rechnen mit Chancen durch die Arbeitsmarktöffnung: Sie "können sich vorstellen", in Tschechien, Ungarn und der Slowakei zu arbeiten. 61 Prozent meinen, dass aufgrund der Liberalisierung auch Arbeitsplätze für Österreicher in den Nachbarländern entstehen würden. (APA)