Wo und gegen wen das Pentagon die Nachfahren des "Nano Hummingbird"  einzusetzen planen, wurde nicht verraten.

Foto: AeroVironment

Washington – In zahlreichen Science-Fiction-Filmen sind es winzige elektronische Fliegen, die unbemerkt ihre Opfer ausspionieren; soweit ist die Technik zwar noch nicht, wie eine aktuelle Entwicklung zeigt sind die Ingenieure aber auf dem besten Weg dorthin: Kleine Spionage-Flugobjekte werden wohl über kurz oder lang beim flüchtigen Hinsehen kaum mehr von den lebenden Vorbildern zu unterscheiden sein. Das US-Verteidigungsministerium Pentagon hat soeben den "Nano Hummingbird" präsentiert, der diese Vorgaben fast schon erfüllt.

Die vom Kolibri inspirierte Drohne macht ferngesteuert Ton- und Filmaufnahmen eines Geländes. "Der Weg ist nun frei für eine neue Generation von Flugobjekten, die die Wendigkeit und das Aussehen von kleinen Vögel besitzen", erklärt Todd Hylton, Leiter des zuständigen Forschungsprogramms.

Kurzer Vogelflug

Die optische Ähnlichkeit der Drohne mit dem Kolibri verblüfft, und mit 19 Gramm Gewicht und 16 Zentimetern Flügelspannweite überbietet sie ihr natürliches Vorbild nur um ein weniges. Nachgeahmt wird jedoch auch das Flatterverhalten, zudem kann die Drohne vorwärts, rückwärts und seitwärts fliegen sowie sich um die eigene Achse drehen – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h und einer Flugdauer von acht Minuten. Im Bauch befindet sich der Motor, die Kommunikationseinheit und eine Videokamera.

Serienproduktion in einigen Jahren

Bereits seit 2006 sind Forscher von AeroVironment mit dem Flugobjekts beschäftigt, was dem Pentagon bisher vier Millionen Dollar wert war. Noch immer ist der "Nano Hummingbird" ein Prototyp, der noch weiter entwickelt wird und erst in mehreren Jahren in Massenproduktion und auf Aufklärungsmissionen gehen soll. Dann soll der Spionage-Vogel nach Vorstellung der Auftraggeber auch mit einer leichten Windbrise zurechtkommen oder durch Türen oder Fenster in Innenräume hineinfliegen können. (red/pte)