So sieht das betroffene Produkt, "Kärntner Speckverhackertes", aus.

Screenshot: hofer.at

Die Lebensmittelkette Hofer hat einen Produktrückruf ausgesprochen: Nachdem bei der Analyse einer Probe des Herstellers Ilgenfritz Vertriebs GmbH, Österreich, ein erhöhter Wert von Listerien (Listeria monocytogenes) festgestellt worden sei, wird nun das Produkt "Speckverhackertes 300 g, Ilgenfritz Vertriebs GmbH" zurückgerufen.

Die betroffene Charge trage ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis 15.04.2011 und sei in Österreich in einigen Filialen der Hofer KG erhältlich gewesen. Das Produkt sei nicht zum Verzehr geeignet und könne von den Konsumenten in allen Filialen zurückgegeben werden. Den Kaufpreis würden Kunden auch ohne Kaufbeleg rückerstattet bekommen.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bezeichnete das Produkt in einer Aussendung als gesundheitsschädlich. Das Ausmaß der Verunreinigung liegt weit über dem Grenzwert, daher wird von der AGES ausdrücklich vor einem Verzehr gewarnt.

Zwei bis drei Tonnen betroffen

Laut Karl Ilgenfritz, Chef des betroffenen Betriebs, handle es sich um etwa zwei bis drei Tonnen von Speckverhackertem, die betroffen sind. "Wir haben erst vor zwei Wochen eine Kontrolle gehabt, da war alles in Ordnung. Wir wissen derzeit auch noch nicht, woher die Listerien gekommen sind", sagte Ilgenfritz. Bei Schweinefleisch könne aber immer etwas passieren.

Listerien sind anspruchslose und widerstandsfähige Bakterien. Aufgrund ihrer für Bakterien ungewöhnlichen Fähigkeit zu Wachstum bei niedrigen Temperaturen können sie sich auch im Kühlschrank vermehren. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können sowohl beim Melken und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt werden.

Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen vonstatten. Schwere Erkrankungen kommen meist nur bei immungeschwächten Menschen vor, bei ihnen äußert sich eine Erkrankung laut AGES in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen.

Landliebe-Pudding mit Wasserstoffperoxid

Die deutsche Molkerei FrieslandCampina hat am Donnerstag vorsorglich "Sahne- und Grießpuddings" der Marke Landliebe zurückgerufen. Wegen einer technischen Störung sei es bei der Bechersterilisation zu einer erhöhten Dosierung von Wasserstoffperoxid gekommen. Betroffen seien laut einer Unternehmenssprecherin nur wenige Becher. Die Verunreinigung könne bei Konsumenten Reizungen der Schleimhäute und Übelkeit hervorrufen. In Deutschland wurden einige Fälle gemeldet, in Österreich sei über Beeinträchtigungen nichts bekannt, hieß es in einer Aussendung.

Der Rückruf betrifft Landliebe "Grießpudding" (125g und 150g) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 27. Februar bis einschließlich 11. März 2011 sowie Landliebe "Sahnepudding Vanille und Schoko" (150g) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 23. Februar 2011 und 2. März bis einschließlich 6. März 2011.

Kunden, die genannte Produkte gekauft haben, werden gebeten, die Becherdeckel in einem Umschlag an FrieslandCampina Austria Handelsgesellschaft mbH, Bahnhofstraße 134, 8950 Stainach zurückzuschicken. Der Kaufpreis wird erstattet. Für Fragen steht der Verbraucherservice unter der Telefonnummer 0049-(0)7131-489160 zur Verfügung. (red/APA)