In Wien wird ein neues Kloster gebaut: In der Dammstraße in Brigittenau entsteht ein Ordenshaus der "Kleinen Schwestern vom Lamm", informierte die Erzdiözese Wien am Donnerstag in einer Aussendung. Die Dammstraße erlangte in der Vergangenheit aufgrund der Anrainerproteste gegen den Ausbau eines Islamischen Kulturzentrums Bekanntheit. Das Kloster entsteht auf einem 620 Quadratmeter großen Grundstück, das von der Erzdiözese zur Verfügung gestellt wurde. Die Arbeiten für den Holzbau sollen im Frühjahr beginnen.

Weihnachten wollen die neun Schwestern bereits im neuen "Klösterchen" - so wird es aufgrund seiner Größe und der schlichten Bauweise genannt - feiern. Es wird zwei begrünte Innenhöfe und eine von der Straße zugängliche Kapelle umfassen. Die Finanzierung soll durch Spenden erfolgen. Die Kosten seien laut einem Sprecher der Erzdiözese "noch nicht abschätzbar", da auch ehrenamtliche Mitarbeiter bei den Arbeiten helfen würden. "Seit längerer Zeit" würde in der Bundeshauptstadt wieder ein neues Kloster entstehen.

Kleine Schwestern, kleine Brüder

Bei der "Gemeinschaft vom Lamm" – bestehend aus den "Kleinen Schwestern" und "Kleinen Brüdern" - handelt es sich um einen relativ neuen Zweig des Dominikanerordens. Seit 1996 ist Kardinal Christoph Schönborn kirchenrechtlich für die Gemeinschaft verantwortlich. Seit damals ist sie auch in der Bundeshauptstadt ansässig. Die Ordensangehörigen haben in Solidarität mit den Armen in der Welt bewusst einen einfachen Lebensstil gewählt, so die Erzdiözese.

Der Ausbau des in der gleichen Straße ansässigen Islamischen Kulturzentrums soll im Sommer 2011 starten: "Es gibt aber noch keinen fixen Termin", erklärte ein Sprecher des Trägervereins Atib. Die Ausschreibungen seien gerade im Gang. Überdies würden in Sachen Planung und Finanzierung derzeit "Vorarbeiten" geleistet werden. Die Bürgerinitiative Dammstraße kämpft schon seit mehreren Jahren - auch mit Unterstützung der FPÖ - gegen das Ausbauvorhaben. Das Gebäude soll um drei Etagen samt Büros, Wohnungen und Kindergarten aufgestockt werden. (APA)