Graz - Die wegen eines Finanzdesasters unter kommissarische Leitung gestellte obersteirische Thermen-Gemeinde Fohnsdorf wählt am 25. September einen neuen Gemeinderat. Ein dahingehender Beschluss wurde am Donnerstag von der steirischen Landesregierung gefasst.

Die Zwangsmaßnahme wurde von der Landesregierung nach Vorliegen von Berichten des Rechnungshofes und der Gemeindeaufsicht mit der "existenziell schwierigen Lage" begründet, aus der die Gemeinde aus eigener Kraft nicht herauskommen würde. Von einem Finanzbedarf in der Höhe von 13,3 Mio. Euro bis 2013 war die Rede.

Bürgermeister will es noch mal wissen

Mit der Auflösung des Gemeinderates und der Absetzung des Bürgermeisters Johann Straner führt seit 13. Jänner Regierungskommissär Friedrich Zach in der 8.000 Seelen-Gemeinde die Geschäfte. Zach erledigte diese Aufgabe bereits 2008/2009 in der Gemeinde Trieben. Wie die Gemeindeordnung vorsieht, muss binnen sechs Wochen nach Auflösung die Neuwahl ausgeschrieben werden.

Gegenüber der APA bekräftigte Straner am Donnerstag, dass er wieder antreten werde. Sein Ziel sei das Halten des Ergebnisses vom März 2010: Damals hatte er rund 71 (nach 74) Prozent der Stimmen und 19 der 25 Mandate erreicht. Keine Freude hat Straner mit dem späten Termin: "Das ist demokratiepolitisch bedenklich. So will man die Strafaktion gegen mich verlängern." (APA)