Amstetten - "Erfunden, erstunken, erlogen." Erbost hat am Mittwoch Herbert Katzengruber (S), Bürgermeister von Amstetten, auf vom britischen Boulevard auch in österreichischen Medien ausgelöste Berichte reagiert, wonach Jugendliche im Keller des ehemaligen Wohnhauses von Josef F. Partys gefeiert hätten. "Wie tief sind wir gesunken? In welcher Welt leben wir? Ich bin schockiert", sagte der Stadtchef.

"Idiotisch, mies, Wahnwitz"

Katzengruber war im Gespräch mit der APA kaum zu bremsen. Derartige Berichte seien "idiotisch, mies, Wahnwitz". Das sei "letztklassig" und "mieser Journalismus". "Mieser geht es nimmer." Man solle "nicht die Bevölkerung mit Schwachsinn belästigen". Das seien "Raubersg'schichten".

Das Objekt in der Ybbsstraße soll abgerissen werden. Einen Termin gibt es noch nicht. Wann es so weit sei, "werden wir auch nicht sagen", hatte Katzengruber erst vor wenigen Wochen erklärt, nachdem der Antrag auf den Abriss vorgelegen war. Der Masseverwalter müsse aber noch Unterlagen beibringen und habe deshalb um Fristverlängerung ersucht, erklärte der Bürgermeister am Mittwoch.

Josef F. wurde im März 2009 in St. Pölten zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seine Tochter in dem Wohnhaus in Amstetten 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Der Inzest-Fall war Ende April 2008 aufgeflogen.

(APA)