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Bietergefechte bei Christie's, Warhols Porträtmiene passt dazu

Foto: APA/EPA/CHRISTIE'S

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Ein Sotheby's-Mitarbeiter zwischen Ai Weiweis 'Sunflower Seeds', und Gerhard Richters 'Abstraktem Bild'

Foto: REUTERS/Luke MacGregor

London - Ein wiederentdecktes Selbstporträt des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Andy Warhol ist am Mittwochabend in London für umgerechnet 12,8 Millionen Euro versteigert worden. Das 1,80 Meter hohe wie breite Bild zeigt Warhol halb im Schatten nachdenklich auf seine Hand gestützt. Ein unbekannter Bieter erwarb das rot-weiße Porträt beim Auktionshaus Christie's in London für mehr als das Doppelte des Schätzpreises.

Das Werk gehört zu einer Serie von elf überdimensionalen Selbstporträts, die Warhol 1967 für die Weltausstellung Expo in Montreal gemalt hatte. Einige von ihnen sind in Museen in London,  München, San Francisco und Detroit zu sehen. Das Motiv ist eine der bekanntesten Darstellungen von Warhol (1928-1987) in der Öffentlichkeit. Das versteigerte Bild gehörte seit 1974 zu einer privaten Sammlung und wurde erst kürzlich wiederentdeckt.

Sotheby's: Top-Erlöse mit Gerhard Richter und Ai Weiwei

Ein monumentales "Abstraktes Bild" von Gerhard Richter hatte am Dienstag bei einer Sotheby's-Versteigerung in London umgerechnet 8,6 Millionen Euro eingebracht. Das 2 mal 2,25 Meter große Werk übertraf damit die Erwartungen für den Höchstpreis um rund eine halbe Million Euro, wie das Auktionshaus mitteilte. Fünf Interessenten lieferten sich ein Rennen, am Ende ging das Bild des in Köln lebenden Malers an einen anonymen Telefonbieter. Insgesamt erzielte die Auktion ein Ergebnis von knapp 53 Millionen Euro.

Zum ersten Mal kamen bei der Auktion zeitgenössischer Kunst die Sonnenblumenkerne unter den Hammer, mit denen der chinesische Künstler Ai Weiwei im Herbst vergangenen Jahres den Boden im Londoner Tate Modern Museum gefüllt hatte. 100 Kilogramm der insgesamt Millionen Stücke aus Porzellan, die symbolisch für die Propaganda der Kommunistischen Partei in Ai Weiweis Heimat stehen, waren im Angebot. Sie erreichten das Vierfache ihres Schätzwertes und gingen für 417.000 Euro weg - umgerechnet wäre das ein Preis von 4,20 Euro pro Kern.

Als Absicherung für das Bremer Museum für Moderne Kunst Weserburg wurde die Versteigerung eines Werks des Schweizer Künstlers Franz Gertsch gefeiert. Mit fast 1,8 Millionen Euro bezahlte ein Bieter für "Luciano I" fast das doppelte des geschätzten Preises. "Es war eine schwere Entscheidung, dieses sehr geschätzte und geliebte Kunstwerk zu verkaufen", sagte Museumsdirektor Carsten Ahrens laut Sotheby's. "Aber der Verkauf dieses Gemäldes hat die Zukunft des Museums sichergestellt." (APA)