Mini ist für einen großen Namen wie Alhambra schon von Natur aus nicht die richtige Bezeichnung, quasi pfeilgerade in die falsche Richtung. Ergo kann sich das Attribut des Spaniers auch nicht auf die Geräumigkeit beziehen, denn diesbezüglich ist der südländische Bruder des VW Sharan alles andere denn mini.

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Nun könnte man natürlich über die Tücken der Namensgebung schwadronieren, aber bekanntlich sind Geschmäcker und Ohrfeigen verschieden, und deshalb lassen wir das lieber. Vielleicht ist ja Mini-Zimmer-Küche-Kabinett gemeint, und für so einen Singlehaushalt passt das Großraumkonzept im relativ kleinen Van dann wieder.

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Weil, um zu den wirklich wichtigen Dingen zu kommen: Ausstattungsmäßig ist der Alhambra ein Großer, und an der Motorisierung gibt es auch nichts auszusetzen. Bewährte Technik, kraftvoll und sehr leise.

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Praktisch, aber doch gewöhnungsbedürftig ist die Start-Stopp-Automatik im Doppelkupplungsgetriebe (das in der VW-Familie natürlich DSG heißt). Sie lässt bei Kontrollfreaks - wie übrigens alle Automatikschüsseln - eine durchaus unangenehme Art von Hilflosigkeit aufkommen.

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Spare in der Zeit

Wer beim an sich sparsamen Familienauto sparen will, kann dies getrost bei der Elektrik für die Schiebetüren tun (macht 1060 Euro aus).

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Die klingt vordergründig nämlich unheimlich komfortabel und praktisch, ist in Wahrheit aber langsam, schwerfällig und verbesserungsbedürftig. Bekommt die Türklinke nämlich nicht den richtigen Ruck und Druck, wird sie bockig, und dann heißt es warten. Via Fernbedienung wäre es zwar einfacher, die ist aber ebenfalls eigenwillig.

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Wer in der Zeit spart, hat übrigens weniger Not, wenn hungrige Marder über die Kabel herfallen. Beim Alhambra haben sie das so gründlich gemacht, dass der von Porsche Liesing herbeigeeilte Pannenhelfer "den Strom nicht so schnell in die Batterie einfüllen kann, wie ihn die Kiste heraussaugt".

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Zweierlei haben wir dabei gelernt: Wenn nichts mehr geht, geht nichts mehr, auch nicht die Zentralverriegelung und damit auch keine Schiebetür (mehr als die Fahrertür war von Hand schlicht nicht zu öffnen).

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Den Wagen kannst du dann nur mehr auf einen Abschleppwagen hinaufwuchten. Und: Der Seat-Mobilitätsservice kommt prompt und zuverlässig. Das wollten wir am Feiertag zwar gar nicht so genau wissen, aber es war angenehm, weil saukalt.

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Immerhin, die elektrische Heckklappe ließ sich mittels Notstrom aktivieren. Je nach Bedarf lässt sich der Alhambra übrigens in eine siebensitzige Kathedrale umwandeln, dafür zu veranschlagen sind 1700 Euro. Das Gepäckraumpaket (verhindert Wanderungen des Ladeguts) schlägt mit 280 Euro zu Buche. (Luise Ungerboeck/DER STANDARD/Automobil/11.02.2011)

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Informationen: Seat

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