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Die aktuell frisch aufgeflammte Auseinandersetzung rund um Video-Codecs für den HTML-5-Video-Standard hat nun eine weitere neuen Note erhalten: So haben sich die Mitglieder der "Moving Pictures Expert Group" (MPEG) bei einem Treffen Ende Jänner auf die Entwicklung eines neuen Baseline-Codecs für die Video-Nutzung im Web verständigt, dies berichtet heise.

Ausrichtung

Ziel sei die Schaffung eines "Type-1 Video Coding Standard" für das Internet, der dann kostenfrei genutzt werden kann. Dieser soll in etwa auf dem Niveau des Baseline-Codecs von H.264 operieren, und damit natürlich wesentlich performanter als beispielsweise MPEG-2 sein.

H.264

Die MPEG favorisiert bislang das gemeinsam mit der ITU-T entwickelte H.264-Codec, gegen das sich aber vor allem Open-Source-VerfechterInnen stemmen. Zwar hat man bei dessen Baseline-Profil die Lizenzkosten für Internet-Streaming ausgesetzt, eine dauerhafte Freigabe - wie beim neuen Codec geplant - hatte man hingegen bisher abgelehnt.

Hintergrund

Über die Gründe für diese Weigerung kann nur spekuliert werden, eventuell hat man hier Angst mit einer Freigabe die eigene Patentsituation zu schwächen. Das von Google entwickelte, freie WebM/VP8 wird hingegen vor allem von Apple und Microsoft abgelehnt, dies mit dem Hinweis auf eine angeblich unklare Patentsituation. Dabei geht man soweit, dass die MPEG LA unlängst damit begonnen hat, einen Patentpool gegen WebM aufzubauen.

Abwarten

Bislang ist die Schaffung des neuen Video-Codecs der MPEG freilich nicht viel mehr als eine Absichtserklärung. Bleibt also abzuwarten, ob man sich angesichts der bisher konsequent vorgetragenen Affinität zu H.264 tatsächlich zu den Arbeiten an einer neuen Lösung durchringen kann. Ob diese dann von Google, Mozilla und Co. akzeptiert wird, ist zudem noch mal eine andere Frage. (red, derStandard.at)

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