London/Utrecht - Maßnahmen zur Reduzierung der Auswirkungen einer Grippe-Epidemie wie das Schließen von Schulen sollten nicht unbedingt am Anfang eines Ausbruches getroffen werden. Zu diesem Ergebnis sind Computermodelle des Imperial College London und der Universiteit Utrecht gekommen. Die Wissenschafter argumentieren in PLoS Computational Biology, dass eine Verschiebung um mehrere Wochen effektiver sein könnte. Gesellschaft und Wirtschaft wären dadurch weniger betroffen.

Der Pläne wie die der britischen Regierung legen fest, welche Maßnahmen bei einem Ausbruch zu treffen sind. Impfstoffe werden noch entwickelt. Maßnahmen beruhen daher auf der Verlangsamung der Ausbreitung des Virus. Dazu gehört das Schließen von Schulen, Erkrankte sollten zuhause bleiben und antivirale Medikamente werden verschrieben.

Die Wissenschafter untersuchten, wann diese Maßnahmen getroffen werden sollten. Man sollte annehmen, dass der Beginn des Ausbruches ideal wäre. Die Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass das nicht unbedingt richtig sein muss.

Kurzfristige Maßnahmen

Probleme entstehen aus Maßnahmen, die die Regierung nur kurzfristig treffen will, da sie teuer und schwierig aufrechtzuerhalten sind. Dazu gehört das Schließen von Schulen und die Einschränkung der öffentlichen Verkehrsmittel. Werden sie eingesetzt, wenn die ersten Fälle gemeldet sind, verursachen sie der Gesellschaft und der Wirtschaft Kosten. Werden diese Maßnahmen beendet, verursachen sie weitere Kosten.

Als die Wissenschaftler die Einführung dieser Maßnahmen um mehrere Wochen verzögerten, entwickelte sich die Größe der Pandemie und ihr Höhepunkt ähnlich. Auch die Folgekosten waren geringer. Deirdre Hollingsworth betonte, dass ein Vergleich mit der Vorbreitung für ein Rennen durchaus zulässig sei. Während man die Pandemie noch im Griff hat, ist es laut BBC nicht notwendig, das öffentliche Leben zu beeinträchtigen. (pte)