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Peter Alexander ist am Samstag gestorben. Der Schaupspieler, Sänger und Entertainer wurde 84 Jahre alt.

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Alexander spielte in rund 50 Filmen mit, wirkte in 40 eigenen Fernsehshows und nahm 120 Platten auf.

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Wien - Der österreichische Schauspieler, Sänger und Entertainer Peter Alexander ist am Samstag 84-jährig gestorben. Dies bestätigte seine Sprecherin Erika Swatosch in der Nacht auf Sonntag in einer Mitteilung. Swatosch, die sich "im Auftrag der Familie" äußerte, machte keine Angaben zur Todesursache und zum Ort von Peter Alexanders Ableben. "Die Trauerfeierlichkeiten finden im engsten Familienkreise statt", hieß es abschließend in dem kurzen E-Mail.

Laut Angaben von Agnes Buchbinder, der Ehefrau des Pianisten Rudolf Buchbinder, ist Peter Alexander  "ganz friedlich bei sich zu Hause eingeschlafen". Wie Buchbinder gegenüber dem "Kurier" erklärte, hatten sie selbst und ihr Ehemann ihren engen Freund Alexander noch am Freitagabend besucht. "Er lag ganz friedvoll in seinem Bett." Peter Alexander habe sein Begräbnis selbst geplant. "Er wünschte sich ein ruhiges Begräbnis", sagte Agnes Buchbinder. "Es wäre schön, wenn man diesem Wunsch Folge leisten würde."

Der langjährige Weggefährte und Schlagerkomponist von Alexander, Ralph Siegel, reagierte bestürzt auf die Nachricht: "Wir sind alle fix und fertig - ich war ein sehr enger Freund von ihm." Es sei furchtbar, "aber vielleicht ist er jetzt bei seiner Hilde", so der Musikproduzent.

Sänger, Schauspieler und Entertainer

Peter Alexander wirkte in rund 50 Filmen und 40 eigenen TV-Shows mit und nahm an die 120 Platten auf. Sein Werk gehört zum Kanon der deutschsprachigen Unterhaltung, schon drei Generationen amüsierten sich bei seiner Kunst des umfassenden Entertainments. In den letzten Jahren war es still um "Peter den Großen" geworden, wie seine Fans ihn liebevoll nannten. Nach dem Tod seiner Frau Hilde im Jahr 2003 hatte er sich zunehmen von der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ein schwerer Schicksalsschlag für Peter Alexander war der Tod seiner Tochter Susanne vor zwei Jahren.

Peter Alexander Neumayer, am 30. Juni 1926 in Wien als Sohn eines Bankbeamten geboren, tauschte rasch das nach einjähriger britischer Kriegsgefangenschaft begonnene Medizinstudium gegen eine Schauspiel-Ausbildung am Max Reinhardt-Seminar, die er 1948 abschloss. Schon sein erstes Lied "Die Beine der Dolores" wurde ein voller Erfolg. Franz Antel holte den Hitparaden-Stürmer 1954 mit "Verliebte Leute" zum Film. Bei "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" mit Caterina Valente war er schon der deutsche Schlagerstar.

Porträt von Peter Alexander der Fernsehserie "Legenden"

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"Gigant des Showbusiness"

Im Fernsehen etablierte sich der Entertainer endgültig als Superstar. Ab 1969 hatte er eine eigene TV-Show, "Peter Alexanders Wunschkonzert" des Jahres 1973 erreichte mit 79 Prozent Einschaltquoten deutschen Rekord. Auch in Österreich war der "Gigant des Showbusiness", wie Rudi Carell ihn nannte, mit seinen Shows ein sicherer Publikumsmagnet. Mit Operettenfilmen wie "Hochzeitsnacht im Paradies", "Die lustige Witwe" oder "Im weißen Rössl" eroberte er weitere Publikumsschichten und den Ruf eines Großmeisters des Wiener Charme und Schmäh. Über 50 Komödien hat Peter Alexander gedreht.

Reaktionen aus Politik

Erste Würdigungen für den gestern, Samstag, verstorbenen Peter Alexander sind heute, Sonntag, von politischer Seite eingetroffen. "Mit dem Tod von Peter Alexander verliert Österreich einen großen Schauspieler, Sänger und Entertainer", so Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) in einer Aussendung. "Peter Alexander zählte zu den Pionieren der deutschsprachigen Fernsehunterhaltung. Mit seinem komödiantischen Talent und vielseitiger Begabung hat er sich rasch ein großes Publikum erobert und über viele Jahrzehnte beste Unterhaltung über die Grenzen unseres Landes hinaus geboten."Mailath-Pokorny: "Ein großer Mensch"

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) zeigte sich am Sonntagvormittag in einer Aussendung "betroffen" über den Tod "von Schauspieler, Sänger und Fernsehlegende Peter Alexander". Er habe "als Künstler über Generationen den Menschen Freude bereitet - im Inland und im Ausland. Er war mit seinem Talent und seiner Vielseitigkeit über alle Grenzen hinweg das Gesicht Österreichs", so Faymann.

Seit "den Jahren des Wiederaufbaus bis zu seinem Rückzug von der Bühne" habe er auf "seine spezielle Art unterhalten" und habe die "tragische Zeit" schwerer persönlicher Schicksalsschläge in seinen letzten Lebensjahren "mit bemerkenswerter Würde durchlebt". Der Bundeskanzler sprach den Verwandten und Freunden Peter Alexanders im Namen der Bundesregierung seine "tiefe Anteilnahme" aus.

Mailath-Pokorny: "Ein großer Mensch"

"Peter Alexander war Zeit seines Lebens eine Ausnahmeerscheinung: Er war nicht nur ein großer Künstler und ein Gigant im Show-Business, sondern auch ein großer Mensch," reagierte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) heute, Sonntag, in einer Aussendung auf den Tod des Entertainers. "Als Künstler war er unermüdlich in seinem Schaffen, mit einer völlig geradlinigen Karriere, ohne jegliche Skandale." Als "eines der Gesichter des deutschsprachigen Fernsehens, die bleiben" habe Alexander "beispiellosen Erfolg" gehabt und sei trotzdem "immer bescheiden, immer charmant, immer optimistisch - der ewig große Junge, der schüchterne Weltstar" geblieben.

Alexander habe außerdem "das Lachen der Nachkriegszeit" verkörpert. "Dabei hat er seinen Witz, seine Komik immer aus sich selbst heraus entwickelt, immer für die Menschen und nie auf ihre Kosten. Was uns bleibt, sind seine wunderbaren Filme, seine unvergessenen Hits, seine virtuos komischen Parodien, und vor allem die Freude, die er den Menschen gebracht hat", so Mailath. (APA)