Rio de Janeiro - Bei einem großangelegten Einsatz gegen Korruption sind in Brasilien 28 Verdächtige festgenommen worden. Dazu zählten 22 Polizisten und sechs weitere Verdächtige, denen Korruption, Diebstahl sowie Komplizenschaft mit Drogenhändlern und Milizen vorgeworfen wird, wie die brasilianische Polizei am Freitag mitteilte. Einige von ihnen hätten monatlich Schutzgelder von Drogenhändlern kassiert. An dem Einsatz "Guillotine" waren 380 Bundesbeamte, 200 Beamte des Bundesstaates Rio de Janeiro sowie zwei Hubschrauber beteiligt. Insgesamt lagen 45 Haftbefehle vor. Dem Zugriff ging mehr als ein Jahr Ermittlungsarbeit voraus.

"Das ist der erste Schritt im Kampf gegen korrupte Polizisten", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Haftbefehl wurde den Angaben zufolge auch gegen einen flüchtigen ranghohen Kommissar erlassen, der für Sondereinsätze zur Wahrung der öffentlichen Ordnung zuständig war. Die Behörden im Bundesstaat Rio de Janeiro, der als einer der gewalttätigsten Staaten Brasiliens gilt, versuchen in einem Wettlauf gegen die Zeit, die gleichnamige Metropole bis zur Fußballweltmeisterschaft 2014 und den Olympischen Spielen 2016 zu befrieden. (APA)