Linz  - Um die Mitgliedschaft des oberösterreichischen FPÖ-Chefs, Landesrat Manfred Haimbuchner, in dem laut dem Dokumenatationsarchiv des Österreichischen Widertsands (DÖW) rechtsaußen stehenden, von Vertriebenenvertretern gegründeten "Witikobund" ist am Freitag eine Diskussion entbrannt. Die Menschenrechtssprecherin der oberösterreichischen Grünen, Maria Buchmayr, hat ihn am Nachmittag aufgefordert, zu einem Bericht der Zeitung "Österreich", er sei stellvertretender Vorsitzender des "rechten Witikobundes", Stellung zu nehmen. Die Vereinsfunktion sei mit seinem politischen Amt als Landesrat absolut unvereinbar.

Der Landesparteisekretär der FPÖ, Gert Bachmann, bezeichnete die Vorwürfe Buchmayrs als "lächerlich und haltlos". Der Bund sei ein öffentlich eingetragener Verein im österreichischen Vereinsregister. Dort könne man auch entnehmen, wer stellvertretender Vorsitzender sei. Buchmayr solle die Einschätzung, was verfassungsrechtlich gedeckt sei, dem Juristen Haimbuchner überlassen. Es gäbe keine konkreten Vorwürfe, mit denen sich die österreichischen Behörden beschäftigen müssten. Da werde "mit Dreck geworfen, in der Hoffnung, dass was hängen bleibt", so Bachmann.

Der Witikobund wurde laut DÖW 1947 von ehemaligen Parteigängern des Führers der sudetendeutschen Völkischen und späteren NS-Gauleiters Konrad Henlein in Deutschland gegründet. Er gilt dem DÖW zufolge als die am weitesten rechts außen angesiedelte Gruppierung im so genannten Vertriebenen-Milieu.(APA)