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JMW-Direktorin Spera im Juni 2010 vor zwei der inzwischen zerbrochenen Hologramme

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Danielle Spera, die neue Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien, ist ob der Aufregung rund um die 21 zerstörten Hologramme um Beruhigung bemüht. Am Mittwoch bot sie den Unterzeichnern des offenen Briefes ein Gespräch an; Antwort ist bis dato aber keine eingelangt.

Wie berichtet, hatten Direktoren und Mitarbeiter diverser jüdischer Museen von Berlin bis Paris die Vorgänge im Palais Eskeles scharf kritisiert. Die Hologramme waren bei der Demontage im Zuge der geplanten Neuaufstellung der Sammlung in Bruch gegangen. "Ich bedauere, dass sie nicht erhalten werden konnten", sagt Spera. "Ich hatte alle Vorkehrungen dazu getroffen. So hätte auf meine Bitte hin das Technische Museum die zwei am besten erhaltenen Hologramme übernommen. Aber auch deren Zustand war schlecht: Man sagte mir gleich, dass man sie nicht werde ausstellen können."

Erst später, im Zuge der Abbauarbeiten, habe sich herausgestellt, dass die raumhohen Sicherheitsglasscheiben mit den Hologrammfolien aufgrund der massiven Verankerung im Boden unrettbar seien. Danielle Spera und Prokurist Peter Menasse betonen, dass es sich nicht, wie die Kritiker behaupten, um "Kunstwerke" gehandelt habe: Die Hologramme von Porträts und Objekten wurden 1996 für die Dauerausstellung angefertigt - im Auftrag der Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek und des Architekten Martin Kohlbauer (er ist der Mann von Gabriele Kohlbauer-Fritz, einer Kuratorin des Museums).

Auch die Neuaufstellung hätten Heimann-Jelinek und Kohlbauer betreuen sollen. "Bei den Gesprächen waren die Hologramme und die Demontage nie Thema", sagt Spera. Sie ist menschlich enttäuscht. Heimann-Jelinek und Kohlbauer werden nun, nach den Vorfällen, nur mehr den zweiten Stock gestalten. Dadurch komme es, so Menasse, zu weiteren Verzögerungen beim Umbau. (Thomas Trenkler/ DER STANDARD, Printausgabe, 12./13.2.2011)