Justizministerin Claudia Bandion-Ortner hat am Donnerstag die Aussagen des Kinderfreunde-Bundesvorsitzenden und oberösterreichischen SPÖ-Chefs, Josef Ackerl, zur Obsorge-Diskussion begrüßt. Dieser kann sich vorstellen, dass künftig die gemeinsame Obsorge zur "Regellösung" wird, von der nur dann abzuweichen ist, wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist. Man sei zuversichtlich, dass Ackerls Ansicht auch im SPÖ-geführten Frauenministerium "entsprechend Gehör findet", erklärte ein Sprecher von Bandion-Ortner.

Man begrüße, dass Bandion-Ortners Vorschlag in der SPÖ nun immer mehr auf Zustimmung stoße, konkret, dass es um das Recht des Kindes und nicht um die Frage der Frauen- oder Männerrechte gehe, so der Sprecher. Die derzeitige "Automatik", die "gegen das Recht des Kindes auf beide Elternteile" abgestellt sei, gehöre gesetzlich geändert. Darauf angesprochen, dass Ackerls Äußerungen sich auf Kinder unverheirateter Eltern und nicht auf die Frage der Obsorge nach Scheidungen beziehen, meinte der Sprecher: Man wolle ein "Gesamtpaket", es gehe grundsätzlich um die Stärkung der Verantwortung beider Elternteile, vor allem aber bei Scheidungskindern. (APA)