New York/Cambridge - Flöhe können sich mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Luft katapultieren - dabei erreichen sie Geschwindigkeiten von 1,9 Metern pro Sekunde und können fast einen Meter weit springen. 1967 hatte der Forscher Henry Bennet-Clark entdeckt, dass Flöhe die Energie zum Sprung in einem Ballen speichern. Dieser besteht aus dem Protein Resilin, das gummiartig elastische Eigenschaften besitzt. Wie die Parasiten diese gespeicherte Energie in biomechanischer Hinsicht nutzbar machen, wurde in den folgenden Jahrzehnten diskutiert. Das Mysterium der Floh-Sprünge wurde nun von Gregory Sutton und Malcolm Burrows von der University of Cambridge (Großbritannien) entschlüsselt.

Mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskameras und mathematischen Modellen konnten die Forscher die Frage klären: Die Insekten nutzen ihre untersten Beinabschnitte (Tarsi, quasi die Zehen), um sich abzustoßen. Zuvor wird alle Kraft vom Körper über die Beine bis in die Zehen übertragen. Die Erkenntnisse sind im "Journal of Experimental Biology" veröffentlicht worden.


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Das Filmen der Flöhe gelang den Zoologen, indem sie die Kamera auf die im Dunkeln sitzenden Flöhe ausrichteten. Da Flöhe springen, wenn das Licht angeht, konnten sie Licht als Sprung-Auslöser einsetzen. So gelang dem Forschungsduo, 51 Sprünge von 10 Flöhen erfolgreich zu filmen. Zur Bestätigung ihrer Analysen zogen die Forscher ein mathematisches Modell heran, mit dessen Hilfe sie die Bewegungsbahnen der Flöhe nachbilden konnten. (red)