Berlin - Ein bisher auf 30.000 Jahre datierter Schädel, der 1909 in einem Grab in Combe Capelle im Südwesten Frankreichs entdeckt wurde, ist in Wirklichkeit um Jahrtausende jünger. Deutsche Wissenschafter datierten den berühmten Fund jetzt auf 7575 vor unserer Zeitrechnung, wie die Staatlichen Museen zu Berlin mitteilten. Einzelheiten sollten bei einer Pressekonferenz am Donnerstag erläutert werden.
Korrektur durch Radiokarbonmethode
Der 1909 entdeckte Tote galt bisher als einer der ältesten Funde eines Homo sapiens in Europa. Die Forscher bekamen das wahre Alter der Überreste mit der Radiokarbonmethode heraus. Dazu untersuchten sie einen Backenzahn auf seinen Kohlenstoffgehalt hin.
Zu dem Team gehörten Forscher des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte, der Universität Greifswald, des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionsforschung und des Leibniz-Labors für Altersbestimmung und Isotopenforschung in Kiel. "Die neue Datierung unterstreicht die große Seltenheit von Funden des frühen anatomisch modernen Menschen vor über 30.000 Jahren in Europa", erklärten die Staatlichen Museen. (red/APA/dpa)