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Letztes Frühjahr hatte der Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjallajökull vorübergehend praktisch den gesamten Flugverkehr über Europa lahmgelegt.

Foto: AP/Arnar Thorisson/Helicopter.is

Reykjavik/Stockholm - Eine Serie von Erdstößen hat in Island Sorgen über einen möglicherweise bevorstehenden Ausbruch eines Vulkans unter dem größten Inselgletscher Vatnajökull genährt. Im Nordwesten der rund 8.100 Quadratkilometer großen Eiskappe wurden am Wochenende sowie am Montag insgesamt 40 bis 50 Erdstöße registriert. Vereinzelte davon erreichten Werte über drei auf der Richterskala. Laut dem Geologen Pall Einarsson geben die Beobachtungen "jeden Grund zur vollen Aufmerksamkeit".

Obwohl es derzeit keine konkreten Anzeichen für einen beginnenden Vulkanausbruch gebe, deuteten die Beobachtungen auf eine verstärkte Aktivität in einem Gebiet hin, in dem sich mehrere vulkanische Systeme kreuzten, so Einarsson laut der Internetseite von Icelandreview.

Nachwehen oder Vorboten

Der Geologe relativierte, es sei gleicherweise denkbar, dass es sich bei den Erdstößen um späte Ausläufer der Eruption des Gletschervulkans Gjalp aus dem Jahr 1996 handle, ebenso wie um Vorboten eines möglichen neuen Ausbruchs. Es seien mehr Daten und feinere Sensoren notwendig, um weitere Prognosen treffen zu können. Laut dem Online-Portal visir.is rechnen mehrere Experten mit dem Ausbruch eines Vulkans unter dem Vatnajökull noch innerhalb dieses Jahres.

Vergangenes Frühjahr hatte der Ausbruch des weiter westlich auf Island gelegenen Gletschervulkans Eyjafjallajökull praktisch den gesamten Flugverkehr über Europa vorübergehend lahmgelegt. Wegen der in die gewöhnliche Reiseflughöhe reichenden Aschewolke war laut den europäischen Luftfahrtsbehörden die Flugsicherheit nicht gewährleistet. (red/APA)