Die Herrschaft der Deppenapostrophe, die vorige Woche hier mit einem Schnitz'l exemplifiziert wurde, ist noch weiter fortgeschritten als befürchtet. Manchmal greift sie direkt ins Leben der Menschen ein, die eines Abends im November in Innsbruck schlafen gehen und am nächsten Tag in Inns'bruck aufwachen.

Spaß beiseite, bleiben wir fair, es handelt sich nur um ein Logo, das "Corporate Design der Stadt Innsbruck und des Tourismusverbands", wobei das BRUCK unter dem INNS' steht, was den "Dialog der Kontraste - alpin und urban" widerspiegelt, eh klar. Ich komme aber nicht drauf, welche Kontraste in Dialog treten würden, wenn ich MISTEL' über BACH schreibe, oder PATSCHEN unter GIGRITZ'.

Dennoch möchte ich den Herrn, der mir aus Inns'bruck geschrieben hat, trösten: Denn dem Zeittrend folgend könnte er genauso in Inn'sbruck gelandet sein, und irgendein Apostrophendepp würde ihm treuherzig erklären, dass es sich doch um die Brücke des Inn's handle und das Ganze seine Richtigkeit habe.

Aber auch das englische Genitiv-s ist ja nicht der Weltuntergang. Nicht so leicht zu verdauen ist jedoch nicht's (fotografiert von einer Leserin in einem Geschäft!): Ist das nun ein Genitiv, oder fehlt etwas im Wort? Aber was soll fehlen, wo nichts da ist? Und was will uns der - ebenfalls auf Fotos dokumentierte - Kios'k sagen? Wa's is't denn um Himmel's willen die's'em verlorengegangen? (Gudrun Harrer/DER STANDARD-Printausgabe, 9.2.2011)