Mehr als 20.000 Leser haben in den vergangenen Monaten über ihre Favoriten abgestimmt - vergangene Woche wurden die Preise für Wissenschaftsbücher des Jahres 2011 offiziell von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl vergeben.

Auf die Spuren von chemischen Substanzen, die unseren Alltag mehr oder weniger merklich begleiten, begibt sich Christian Mähr in Von Alkohol bis Zucker. Zwölf Substanzen, die die Welt veränderten (Dumont 2010), Siegerbuch in der Kategorie "Naturwissenschaft/Technik" . Darin bereitet er die Formeln samt historischer, wirtschaftlicher und politischer Hintergründe von Chemikalien wie Anilin, Soda, DDT, Benzin, Gummi, Koffein oder der Antibabypille auf.

Foto: DuMont Verlag

In der Kategorie "Gesundheit/Medizin" gewann Stefan Klein, der in Der Sinn des Gebens (S. Fischer 2010) seinen Lesern nahebringt, Warum Selbstlosigkeit in der Evolution siegt und wir mit Egoismus nicht weiterkommen, so der Untertitel. Mithilfe von Erkenntnissen aus Evolutions- und Hirnforschung, Genetik, Wirtschaftswissenschaften und Sozialpsychologie legt er dar, dass Geben glücklich macht. Warum Selbstlosigkeit auch entwicklungsgeschichtlich einen Sinn macht, und wie es kommt, dass altruistische Menschen länger, gesünder und zufriedener als rücksichtslose Egoisten leben, macht das Buch in vielerlei Hinsicht anschaulich.

Foto: Fischer

Die Auszeichnung für die Kategorie "Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften" erhielt Guy Deutscher für Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht (C.H. Beck). Darin geht er der These nach, dass die Sprache das Denken und damit das Weltbild prägt. Mit eindrucksvollen Beispielen aus den verschiedensten Kulturen und Sprachen gibt Deutscher Einblicke in den Aufbau und die Entwicklung von Sprache und wie sie die Wahrnehmung beeinflusst - von Zeitbegriffen bis zu Farbwahrnehmung und Orientierungssinn.

Foto: C.H.Beck

Im Bereich "Junior Wissenschaftsbücher" konnte Nikolaus Nützel mit 7 Wege reich zu werden - 7 Wege arm zu werden. Das etwas andere Buch zur Wirtschaft am meisten überzeugen. Unterstützt von Illustrationen des Comiczeichners Flix macht Nützel, ökonomische Grundlagen und Zusammenhänge rund um die aktuelle Wirtschaftslage unterhaltsam deutlich, nicht ohne sie dabei kritisch zu hinterfragen. Vom Modell "Spekulant" bis zum Modell "Working Poor" lässt er nichts aus - und bietet schließlich "7 Wege, wie es auch anderes gehen könnte" . (kri/DER STANDARD, Printausgabe, 09.02.2011)


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www.wissenschaftsbuch.at

Foto: cbj