Noch weiß man nicht, woher das rund 230 Jahre alte Bier eigentlich stammt. Eine Rekonstruktion soll aber zumindest zeigen, wie es geschmeckt hat.

Foto: Alands landskapsregering/Marcus Lindholm

Helsinki - Im vergangenen Jahr wurde aus einem im 18. Jahrhundert vor den Aland-Inseln gesunkenen Schiff unter anderem fünf unversehrte Flaschen Bier geborgen, die - so vermuten die Forscher - aus den 1780er Jahren stammen. Nun könnte der uralte Gerstensaft quasi wiederauferstehen. Die Regierung des zu Finnland gehörenden Ostsee-Archipels hat eine DNA-Untersuchung in Auftrag gegeben, mit deren Hilfe die Rezeptur des Gebräus rekonstruiert werden soll.

Das Technik-Forschungszentrum VTT in Espoo bei Helsinki hat bereits mit der Analyse einer der Flaschen begonnen. Festgestellt werden soll unter anderem, welche Hefe verwendet wurde und welche Bakterienstämme sich sonst noch in den Flaschen tummeln oder getummelt haben. 

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Verkostung eines abgelaufenen Getränks

Damit sollen Aufschlüsse über die genauen Zutaten und über den Geschmack des Bieres gewonnen werden. VTT hofft, die Analyse bis Mai dieses Jahres abzuschließen und kündigte auch eine wissenschaftlichen Publikation darüber an. Der zuständige Vertreter der aländischen Regionalregierung, Rainer Juslin, sagt, die Forscher hätten von dem Bier auch gekostet. Dieses habe "wohl sein Haltbarkeitsdatum überschritten", sei aber doch "verhältnismäßig gut erhalten".

Über die genaue Herkunft oder eine Marke des Bieres könne man derzeit nicht viel sagen, da die Flaschen mundgeblasen seien und man immer noch nicht wisse, um welches Schiffswrack es sich handle. Aufgrund der damaligen Brautradition sowie der Handelswege könne man jedoch davon ausgehen, dass das Bier aus einer Brauerei in der Nähe des Ausgangshafens stamme. Es könnte sich somit um dänisches, schwedisches oder um deutsches Bier handeln. (red/APA)