Ab Sommer 2012 wird es zwischen Reumannplatz und Stephansplatz keinen U1-Zugang geben.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Der älteste Abschnitt der Linie U1 zwischen Reumannplatz und Stephansplatz wird im Sommer 2012 generalsaniert. Dafür werde ein umfangreiches Schienenersatzprogramm mit Bussen und Straßenbahnen geplant, erklärt Answer Lang, Pressesprecher der Wiener Linien auf derStandard.at-Anfrage. Da gerade am Reumannplatz zahlreiche Pendler in die U-Bahn einsteigen, würden die sieben Wochen dauernden Bauarbeiten eine "logistische Herausforderung" werden, so Lang.

Grund für die Totalsperre sei, dass die momentan laufenden Nachtreparaturarbeiten auf diesem U1-Streckenabschnitt nicht ausreichen würden, um alle Maßnahmen durchzuführen und die U1 auf den modernsten Stand der Technik zu bringen. "Es werden zwei große Weichenverbindungen neu verlegt. Auch das Gleisbett wird neu betoniert sowie die Stromschienen und Stationsbereiche werden erneuert bzw. adaptiert", sagt der Pressesprecher.

"Anlagen zerböseln nicht"

"Es stimmt allerdings nicht, dass der Gleiskörper bereits förmlich zerbröselt", dementiert Lang einen entsprechenden Bericht in der Montagausgabe des Kurier. "Die Anlagen würden noch 10 bis 15 Jahre halten, allerdings passiert der Umbau auch schon im Hinblick auf die geplante U1-Verlängerung nach Rothneusiedl."

Einen genauen Zeitpunkt, wann die U1 bis weit in den Süden Wiens fahren werde, wollte Lang nicht nennen: "Geplant ist es bis 2016". Erst kurz vor Weihnachten hatte Wiens Finanzstadträtin Renate Brauner erklärt, dass sich der Ausbau verzögern werde, weil die Stadt die dafür notwendigen Grundstücke nur zu einem "vernünftigen Preis" erwerben wollen - derStandard.at berichtete. Damals war noch die Rede davon, dass der neue Streckenabschnitt 2015 in Betrieb gehen solle.

Drei bis vier Jahre Bauzeit

"Die Wiener Linien wollen auf die Umsetzung der Pläne aber auch nicht zu sehr drängen, weil es dadurch für Grundstücksspekulanten leichter wird, höhere Preise herauszuhandeln", so Lang. Die Route bis Rothneusiedl sei aber bereits sehr konkret und soll über die Favoritenstraße, den Verteilerkreis Favoriten und die Per-Albin-Hansson-Siedlung führen. "Wir wollen die Anrainer stets so früh wie möglich informieren, denn die Bauzeit wird immerhin drei bis vier Jahre erfordern, was natürlich zu Beeinträchtigungen durch Lärm und Baustellentätigkeit führen wird", erklärt Lang. (mob, derStandard.at, 7.2.2011)

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