London - Mit einem Pieks gegen sämtliche Grippeviren: Britische Forscher haben einen Impfstoff erfolgreich getestet, der gegen alle derzeit bekannten Influenza-Stämme helfen könnte, wie die Zeitung "The Guardian" am Montag berichtete. Er greift demnach zwei Proteine im Inneren des Virus an, die sich bei verschiedenen Grippe-Erregern gleichen und selten mutieren.

Die bisherigen Impfstoffe richten sich dagegen gegen Proteine auf der äußeren Hülle des Virus. Während sie den Körper anregen, Antikörper zu bilden, fördert die neue Methode dem Bericht zufolge die Produktion sogenannter T-Zellen, die infizierte Zellen ausfindig machen und abtöten. "Es könnte zu einer Routine-Impfung wie bei anderen Krankheiten wie etwa Tetanus werden", sagte Studienleiterin Sarah Gilbert dem "Guardian".

Pandemien könnten verhindert werden

Sollte der neue Impfstoff erfolgreich entwickelt werden, könnte er laut "Guardian" Pandemien wie bei der Schweinegrippe verhindern. Die Schweinegrippe hatte sich Anfang 2009 von Mexiko aus über die ganze Welt ausgebreitet. Allein in Großbritannien schlugen die Kosten für den Impfstoff mit umgerechnet 1,4 Milliarden Euro zu Buche.

Dem Zeitungsbericht zufolge kann es Jahre dauern, bis die Substanz eine Zulassung bekommt. Doch die Forscher sind hoffnungsvoll, wie ein Sprecher des beteiligten Jenner Instituts in Oxford bestätigte, an dem der Impfstoff entwickelt wird. (APA/red)