Radfahrer müssen ab Mai für die Benutzung der Großglockner Hochalpenstraße zwischen 9 und 15 Uhr fünf Euro bezahlen.

Foto: GROHAG

Die geplante Einführung einer Mautgebühr für Radfahrer durch die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) - derStandard.at berichtete - sorgt für Diskussionen. "Für körperliche Betätigung im Allgemeinen, egal ob Laufen oder Radfahren, sollten im öffentlichen Raum keine Gebühren für das benützen von Straßen bzw. Wegen verlangt werden", so die erste Reaktion von SPÖ-Landesparteichef LHStv. Peter Kaiser, auf das Vorhaben.

Natürlich müsse die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, im besonderen der Radfahrer und Fußgänger, Rücksicht genommen werden, doch dürfe die Sicherheitsfrage nicht als Vorwand dafür benutzt werden, um Geld abkassieren zu können, appelliert Kaiser an die (GROHAG). "Als ehemaliger Sport- und amtierender Gesundheitsreferent freut es mich, dass immer mehr Menschen sich sportlich betätigen, um sich fit und gesund zu halten. Eine Herausforderung wie das Bezwingen der Großglockner Hochalpenstraße sollte daher nicht durch das Kassieren von Eintritt erschwert werden", so Kaiser, der selbst leidenschaftlicher Triathlet und mehrfacher Ironman-Finisher ist.

Kritik auch aus Salzburg

Wie orf.at berichtet, legen sich auch Rad-Interessensgruppen aus Salzburg quer. So behauptet etwa Raimund Gruber vom Radclub Salzburg-Gnigl, dass die Argumente der Straßenverwaltung eine Fehleinschätzung seien - die GROHAG hoffe nämlich, dass durch die Maut mehr Radfahrer auf die Randzeiten ausweichen und dadurch weniger Unfälle passieren würden

"Eine Maut bringt in Sachen Sicherheit nichts. Es werden genauso 20.000 Radfahrer hinauffahren. Bei fünf Euro pro Person macht die GROHAG solcherart ein Körberlgeld von 100.000 Euro. Die Verkehrssicherheit und das Verhältnis zwischen Autofahrern und Radfahrern wird sich dadurch aber nicht verbessern", wird Gruber zitiert.

Ähnliches lässt Robert Grießenböck vom "Aufi-Obi"-Mountainbikeclub im Pongau verlauten: Seiner Meinung nach seien für die Unfälle auch jene Auto- und Motorradlenker verantwortlich, die zu schnell fahren würden. Außerdem fürchte er, dass dies erst der Beginn für immer mehr Mautgebühren für Radfahrer bedeuten könne: "Da wird man sich sagen: Wenn die GROHAG das kann, dann machen wir es auch", so Grießenböck.

GROHAG: Alternative wäre Sperre

Von Seiten der GROHAG ist zu hören, dass die geplante Maut zwar eine "sehr heikle Maßnahme" sei, aber als Alternative "auch eine Sperre der Straße in Betracht gekommen" wäre, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Denn die GROHAG wolle etwas für die Sicherheit tun und die Radfahrer deshalb möglichst an den Tagesrand bringen. (red)

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