Moskau - Der tschetschenische Rebellen-Anführer Doku Umarow hat Russland mit weiteren Anschlägen gedroht. Knapp zwei Wochen nach dem Selbstmordanschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo erklärte Umarow auf einer islamistischen Website, Russland erwarte ein Jahr "des Bluts und der Tränen". Auf der Internetseite waren am Wochenende in einem Video Umarow und ein junger Mann an seiner Seite zu sehen. Sie standen vor einer schwarzen Flagge mit einem weißen Schwert und arabischer Schrift. Umarow sprach von "einem Bruder", der nach Moskau geschickt werde, um dort eine spezielle Operation auszuführen. Den Anschlag auf dem Moskauer Flughafen erwähnte er nicht.

Der 46-jährige Umarow bezeichnet sich selbst als "Emir des Kaukasus". Er ist einer der meistgesuchten Männer Russlands und will in der russischen Kaukasus-Region einen unabhängigen Gottestaat gründen, zu dem Tschetschenien, Dagestan und andere muslimisch geprägte Republiken gehören sollen.

Die russischen Behörden haben erklärt, der Anschlag auf dem Moskauer Flughafen, bei dem am 24. Jänner 36 Menschen getötet wurden, sei von einem 20-Jährigen verübt worden, der aus dem Nord-Kaukasus stamme. Zu der Tat bekannt hat sich bisher niemand. Ein Gouverneur der Kaukasus-Republik Inguschetien erklärte, die Tat gehe auf das Konto von Rebellen aus der Region und machte indirekt Umarow für die Tat verantwortlich. Umarow hatte sich etwa zu den Anschlägen in der Moskauer U-Bahn im vergangenen Jahr bekannt. (APA/Reuters)