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Tom Cruise erhält in "Mission Impossible II" die geheime Botschaft per selbstzerstörender Video-Brille - mit einer Smartphone-App geht das auch leichter.

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TigerText ist für iPhone, Android, Blackberry und Windows Phone 7 verfügbar.

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"Diese Nachricht zerstört sich in 59 Sekunden": Diese Botschaft bekommen SMS-Empfänger zu lesen, wenn sie die App eines kalifornischen Startups verwenden. "TigerText" erlaubt es den Nutzern, Textnachrichten am Handy mit einem Zeitlimit von einer Minute bis 30 Tagen zu versehen. Nach diesem verschwindet die Mitteilung automatisch und wird laut den Entwicklern auch von den Servern des Unternehmens sowie vom Sendergerät gelöscht. Kopieren oder Weiterleiten ist nicht möglich.

Empfänger muss installieren

Das Tool ist für iPhone, Android, Blackberry und Windows Phone 7 verfügbar. Für Private frei erhältlich, kostet es in der Business-Version zehn Dollar pro Monat. Vorbedingung der Übermittlung ist allerdings, dass sowohl der Sender als auch der Empfänger die App installiert haben, wobei es TigerText bisher seit dem Start vor einem Jahr auf eine halbe Million Downloads geschafft hat. Einige Hollywood-Celebritys nutzen laut Angaben des Vertreibers den Service, um ihre Konversationen privat zu halten.

Die Erfinder von TigerText geben an, sie stünden nicht im Widerspruch zu Gesetzen und würden im Falle behördlicher Ermittlungen kooperieren. Für die Zukunft planen sie auch die Einführung eines Selbstzerstörungs-Modus bei Videos und Dokumenten, die über Smartphones versendet werden.

Nische mit Zukunft

"Die Software funktioniert nach demselben Prinzip wie der kürzlich diskutierte digitale Radiergummi für Fotos im Web", erklärt Erik Tews, Kryptograf an der TU Darmstadt. Aus Perspektive der Sicherheit stuft er das Handy-Tool ebenso nur als Komfort-Feature ein. "Der Ansatz ist zum Scheitern verurteilt, da ein potenzieller Angreifer Textnachrichten problemlos abfotografieren kann. Zudem ist die Software des Anbieters manipulierbar oder dessen Verkehrsdaten abrufbar."

Mit Geheimhaltung am Handy lässt sich dennoch gut Geschäft machen. Research in Motion (RIM) etwa lockt BlackBerry-Käufer mit verschlüsseltem Nachrichtenaustausch, was ihm regelmäßig Konflikte mit Staaten einhandelt. Anbieter BigString konzentriert sich hingegen auf E-Mails mit Selbstzerstörungs- oder Rückziehungs-Modus. (pte)

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