Rom - Der Film des österreichischen Regisseurs Robert Dornhelm über Amanda Knox, jene US-Studentin, die 2007 ihre Mitbewohnerin im italienischen Perugia ermordet hat, sorgt für Diskussionen. Die Rechtsanwälte Knox' riefen in einem Brief die US-Produktionsfirma Lifetime auf, den Film nicht wie geplant am 21. Februar in die Kinos zu bringen. Der Streifen könne den noch laufenden Berufungsprozess gegen ihre Mandantin beeinflussen, schrieben Knox' Rechtsanwälte Carlo Dalla Vedova und Luciano Ghirga. Die nächste Gerichtsverhandlung im Prozess ist in Perugia am 12. März geplant.

"Amanda Knox: Murder on Trial in Italy" ist der Titel des Films, der zum Großteil in Italien gedreht wurde. Das Drehbuch zum Film stammt von Wendy Battles ("CSI:NY", "Law & Order"). Die Geschichte rund um Knox ist umstritten, wilde Geschichten um Sex- und Drogenspiele ranken sich um die Studentin. Den Mord an einer jungen Britin, Meredith Kercher, im November 2007 bestreitet sie bis heute. Auch ihr italienischer Freund, Raffaele Sollecito, und ein dritter Beteiligter wurden verurteilt. Erstinstanzlich wurde Knox zu 26 Jahren Haft verurteilt, Sollecito zu 25 Jahren.

Ein Trailer des Films ist bereits im Internet zu sehen. Kerchers Mutter zeigte sich über die brutale Mordsszene geschockt. "Es ist einfach skandalös", kommentierte Arline Kercher. Die britische Tabloid-Zeitung "The Sun" sprach von einer "schockierenden Mordsszene".

Die 21-jährige Hayden Panettiere spielte Amanda Knox. Filmproduzent Trevor Walton betonte, der Film versuche, ausgewogen über den Fall zu berichten. "Unser Ziel ist, das menschliche Drama Amanda Knox' und ihrer Mutter zu hervorzuheben", meinte Walton. Die Rolle von Amandas Mutter mimt die US-Schauspielerin Marcia Gay Harden. Für die Rolle von Amandas italienischem Freund Sollecito wählte Dornhelm den Italiener Paolo Romio. (APA)