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Wer das spezifische Feuer der Thai-Küche auch am helllichten Tag in sich lodern lassen möchte, sollte dies gleich dazusagen - bei Chili wird sonst gespart.

Foto: AP/Ted Anthony

Dass das Patara, das luxuriöse Thai-Restaurant am Petersplatz, eine Bereicherung für die Wiener Lokalszene sei, war so ziemlich überall zu lesen.

Kein Wunder: Hier werden richtig edle Ingredienzien mit der Würzkraft der Thai-Küche gepaart - das war in Wien, das am kulinarischen Konservativismus seiner Bewohner schwer zu tragen hat, überfällig. Dass ein Besuch im Patara ein ziemlich unübersehbares Loch in die Finanzen reißen kann, stimmt aber ebenso - Zutaten wie Alaska King Crab (nach Lieferschwierigkeiten wieder auf der Karte!), Bärenkrebs oder Wildfang-Riesengarnelen kriegt man halt nicht beim Gastrodiskonter.

Umso erfreulicher, dass das Mittagsangebot jetzt deutlich erweitert, die Preise aber gleichzeitig gesenkt wurden. So lässt sich ein sehr ansehnlicher Querschnitt aus der Speisekarte um einen Preis entdecken, für den es normalerweise gerade eine Hauptspeise gibt.

Wer das spezifische Feuer der Thai-Küche auch am helllichten Tag in sich lodern lassen möchte, sollte dies gleich dazusagen - bei Chili wird sonst gespart. Nur für den Abend empfiehlt sich hingegen ein echt exklusiver Digestif: Edelbrand aus exotischen Früchten (Lychee! Passionsfrucht!), der von zwei vielfach prämierten österreichischen Brennern in Thailand gefertigt wird. (Severin Corti/DER STANDARD/Print-Ausgabe, 05.2.2011)